Evangelische Landeskirche Anhalts

Zwischen Schuld und Selbstvergebung

Dessau-Roßlau, am – Die 13. Dessauer Theaterpredigt hält am Sonntag, 6. Oktober, um 14.30 Uhr in der Kirche St. Johannis die Berliner Komponistin Dr. Charlotte Seither. Sie nimmt Bezug auf die Inszenierung von Vincenzo Bellinis Oper „Norma“, die am 4. Oktober am Anhaltischen Theater in der Regie von Generalintendant André Bücker Premiere hat.

Die musikalische Ausgestaltung übernehmen Kammermusiker Martin Schulze, stellvertretender Konzertmeister der Anhaltischen Philharmonie und die Harfenistin Christine Schreiber sowie der Organist Dr. Stephan Nusser von der katholischen Propstei St. Peter und Paul. Die Dessauer Theaterpredigten werden gemeinsam von der Evangelischen Landeskirche Anhalts, der Kirchengemeinde St. Johannis und St. Marien sowie dem Anhaltischen Theater Dessau verantwortet.

Charlotte Seither hat ihre Predigt unter das Motto „… mit Lampe und Dolch – zwischen Schuld und Selbstvergebung“ gestellt. Eifersucht, Betrug und Liebe in Zeiten des Krieges – dieses Spannungsfeld zwischen persönlichem Schicksal und Politik bestimmt wie viele andere auch Vincenzo Bellinis große Oper „Norma“, die 1831 an der Mailänder „Scala“ uraufgeführt wurde und im 20. Jahrhundert besonders durch die Interpretation der Maria Callas berühmt geworden ist. Charlotte Seither hat ihre Predigt unter das Motto „…mit Lampe und Dolch – zwischen Schuld und Selbstvergebung“ gestellt.

Charlotte Seither wurde 1965 in Landau geboren und gehört zu den wichtigsten Vertreterinnen der jüngeren Komponistengeneration. Als erste Deutsche wurde sie 1995 mit dem 1. Preis im Internationalen Kompositionswettbewerb Prager Frühling ausgezeichnet. 2009 erhielt sie das Stipendium der Bundeskulturministers für die Deutsche Akademie Villa Massimo in Rom.1998 promovierte sie zum Doktor der Philosophie und ist eine gefragte Jurorin und Kuratorin bei internationalen Wettbewerben. Darüber hinaus war sie 1. Preisträgerin im Internationalen Kompositionswettbewerb Ciutat de Palma in Spanien (2004). 2003 wurde sie mit dem Förderpreis des Ernst von Siemens Musikstiftung ausgezeichnet. Sie ist Gast auf zahlreichen Festivals wie dem Generationen-Festival Warschau, Gaudeamus Amsterdam, Encuentros Santiago de Chile oder IFWM Seoul.

Als Artist in residence lebte und arbeitete sie in der Cité des Arts Paris (1999), Akademie Schloss Solitude Stuttgart (1995), im Palazzo Barbarigo Venedig (1993) und in der Villa Aurora Los Angeles (2000). Für ihr musikalisches Schaffen wurde Charlotte Seither 2010 mit dem Praetorius Musikpreis des Landes Niedersachsen ausgezeichnet. 2012 erhielt sie den Pfalzpreis für Musik. Insbesondere ihre höchst eigenständige Orchestersprache findet internationale Beachtung. Im August 2013 debütierte sie bei den BBC Proms in London, wo sie mit einem Auftragswerk für das BBC Symphony Orchestra und die BBC Singers in der Royal Albert Hall in London zu hören war.

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Dessau – Landeskirche