Zukunftsmodell Gemeindesozialarbeit
Alexisbad, am – Bei der Frühjahrstagung der anhaltischen Landessynode in Alexisbad hat der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Mitteldeutschland, Oberkirchenrat Eberhard Grüneberg, für eine intensivere Zusammenarbeit von Kirche und Diakonie im Bereich der Kirchengemeinden geworben. Damit nahm er Bezug auf ein Impulspapier zur Zukunft der Evangelischen Landeskirche Anhalts, in dem unter anderem die Stärkung der Gemeindediakonie gefordert wird. Grüneberg begrüßte die Idee, in Teams von hauptamtlichen Mitarbeitenden, die für einen Gemeindeverbund zuständig sein sollen, auch Fachkräfte für Gemeindesozialarbeit aufzunehmen.
„Damit können brisante soziale Themen identifiziert und bearbeitet – und die soziale Arbeit zwischen den haupt- und ehrenamtlichen Akteuren besser vernetzt werden.“ Die Diakonie Mitteldeutschland ist das diakonische Werk der Evangelischen Landeskirche Anhalts und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
„Ohne Diakonie ist die Kirche nicht vollständig Kirche“, sagt Grüneberg, der letztmalig vor seinem Ruhestand einen Bericht zur Arbeit der Diakonie Mitteldeutschland vor der anhaltischen Landessynode hielt. „Im Gegenzug weiß jeder, dass die Diakonie um ihrer Erkennbarkeit und Wahrhaftigkeit willen die kirchliche Verortung braucht.“ Auf der Gemeindeebene sei in den letzten 25 Jahren die soziale Arbeit eher in den Hintergrund getreten zugunsten der professionellen Arbeit in den diakonischen Einrichtungen und Beratungsstellen. „Diese füllen eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft aus. Davon hat auch die verfasste Kirche etwas.“ Sozialarbeit im direkten Umfeld der Gemeinden sei traditionsreich und zugleich zukunftsweisend. Sie müsse einen niedrigschwelligen Zugang haben, also für hilfesuchende Menschen ohne große räumliche oder institutionelle Grenzen erreichbar sein. „Sie braucht eine hauptamtliche Personalausstattung, um die Aufgabe als Anlaufstelle verlässlich ausüben zu können. Und noch mehr, um danach auch qualifizierte begleitende und beratende Unterstützung geben zu können.“
In ihrem Grußwort vor der Landessynode unterstrich die Staatssekretärin im Bildungsministerium des Landes Sachsen-Anhalt, Edwina Koch-Kupfer, die Bedeutung des Religionsunterrichtes an allgemeinbildenden Schulen und der Schulen in freier Trägerschaft, zu denen auch evangelische Grundschulen in Anhalt gehören. Der Bürgermeister der Stadt Harzgerode, Marcus Weise, wies auf die besonders schwierige Situation von Kommunen und Kirchengemeinden im ländlichen Raum hin. Weitere Grußworte hielten der Präsident der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz, Hermann Lorenz, der Landrat des Landkreises Harz, Martin Skiebe, und die Schriftführerin der Synode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Julia Braband.
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