Evangelische Landeskirche Anhalts

Gastfreundschaft und Menschlichkeit

Dessau-Roßlau, am – Über 2.000 Menschen haben am gestrigen Himmelfahrtstag vor dem Dessauer Rathaus einen ökumenischen Gottesdienst zum Beginn des „Kirchentages auf dem Weg“ in Dessau-Roßlau gefeiert. Anschließend versammelten sich Gastgeber und Gäste des Kirchentages in der Innenstadt zum „Anhaltmahl“ an einer 500 Meter langen Tafel. Sie reichte von der Kirche St. Marien bis zur katholischen Kirche St. Peter und Paul. Kirchengemeinden, Institutionen, Gastronomen, Vereine und Einzelpersonen, Christen, Juden und Muslime beteiligten sich als Tischpaten an der einmaligen Aktion.

Bei der Kollektensammlung im Gottesdienst wurden mehr als 4.700 Euro eingenommen, die der Bildungsarbeit in der äthiopischen Partnerkirche der Evangelischen Landeskirche Anhalts zugutekommen.

In seiner Predigt nahm der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig Bezug auf das Motto „Du siehst mich“ des Deutschen Evangelischen Kirchentags und die Leitworte „Forschen. Lieben. Wollen. Tun.“ mit Blick auf den jüdischen Aufklärer Moses Mendelssohn für den Dessau-Roßlauer Kirchentag. „Auch wenn viele Menschen heute nur auf sich selbst sehen, so können wir doch sicher sein, dass Gott uns im Blick hat – ob wir traurig sind oder glücklich. Dieser Blick leitet uns durch das Leben und lässt uns sicher sein, dass wir nie allein sind.“ Auch Aufklärer wie Mendelssohn, so Liebig, hätten den Menschen stärker in den Mittelpunkt gerückt. „Doch für sie stand immer fest, dass Gott unser Leben trägt.“ Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von 210 Bläserinnen und Bläsern aus Anhalt, aus der Pfalz, aus Norddeutschland und aus Hessen (Leitung: Landesposaunenwart Steffen Bischoff) sowie vom Dessauer Gospelchor „Heaven Sings“ (Leitung: Elke Kaduk) und dem Saxofonisten Jörg Naumann.

Der Dessau-Roßlauer Oberbürgermeister Peter Kuras hob in seinem Grußwort hervor, mit dem „Kirchentag auf dem Weg“ setze die Stadt Dessau-Roßlau ein Zeichen der Gastfreundschaft und Mitmenschlichkeit, für ein offenes und friedliches Miteinander von Christen und Nicht-Christen. Kuras lobte auch die gute Kooperation bei der Organisation des „Kirchentages auf dem Weg“, der von der Evangelischen Landeskirche Anhalts, der Stadt Dessau-Roßlau und dem Verein „Reformationsjubiläum 2017“ veranstaltet wird. Die Dessauer Kreisoberpfarrerin Annegret Friedrich-Berenbruch rief zur Fürbitte und zum Gebet auch für die Opfer des Anschlages in Manchester vor wenigen Tagen auf. Glaube und Vernunft müssten in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Der katholische Dessauer Propst Dr. Matthias Hamann betonte das gute ökumenische Miteinander beim „Kirchentag auf dem Weg“. Der Reformationsbeauftragte der Landeskirche Anhalts, Andreas Janßen, dankte allen Helferinnen und Helfern und allen Unterstützern des Kirchentages für Ihr Engagement.

Begonnen hatte der „Kirchentag auf dem Weg“ in der Marienkirche Dessau mit einer Uraufführung des Theaterstückes „Katharinentag“ von Andreas Hillger mit der Schauspielgruppe „Ehinger Theatergsindel“ aus Franken. Zum Abschluss spielte am späten Abend am gleichen Ort der Pianist Christoph Reuter Improvisationen über klassische Werke. Für den heutigen Freitag geplant sind Bibelarbeiten, Podiumsdiskussionen, Konzerte, Lesungen, Workshops, Theateraufführungen u.a.m.

Programmübersicht unter https://r2017.org/index.php?id=176&erid=1

Das gesamte Programm in Dessau-Roßlau als pdf https://www.landeskirche-anhalts.de/assets/files/kirchentag_dessau_programmheft_neu.pdf

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