Evangelische Landeskirche Anhalts

"Idee ist aufgegangen"

Dessau-Roßlau, am – Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat zum zehnjährigen Bestehen des Lutherweges in Sachsen-Anhalt dessen Bedeutung als touristisches und spirituelles Projekt hervorgehoben. Bei einem Festakt am heutigen Donnerstag in Kemberg, einer Station am Lutherweg, sagte der Ministerpräsident: „Die Idee, Luthers zahlreiche Wege nachzuzeichnen und Pilger ebenso wie Wanderer zu bedeutenden Orten der Reformation in Sachsen-Anhalt zu führen, ist aufgegangen. Ich bin froh, dass der Lutherweg auch nach dem Reformationsjubiläum 2017 weiter besteht und bestehen wird.

Vor diesem Hintergrund ist das zehnjährige Jubiläum ein wichtiger Zwischenschritt.“ Haseloff ist zugleich Schirmherr des Lutherweges in Sachsen-Anhalt. Programmpunkte zum Jubiläum waren weiter ein Besuch in der Kemberger Kirche St. Marien und eine Andacht am Lutherstein nahe Kemberg.

Der Lutherweg Sachsen-Anhalt war 2008 in Höhnstedt bei Lutherstadt Eisleben von Vertretern aus Kirche, Tourismus, Politik und von Verbänden ins Leben gerufen worden. Ziel war es, authentische Lutherorte und wichtige kulturelle Stätten sowie reizvolle Naturerlebnisse auf einem Weg zusammenzuführen. Der Lutherweg Sachsen-Anhalt verbindet auf dem Rundkurs die Lutherstädte Eisleben und Wittenberg. Im Norden verläuft er durch Anhalt, im Süden durch Halle an der Saale. 2017 wurde eine zusätzliche Strecke von Zerbst nach Magdeburg aufgenommen. Hinter Eisleben führt der Weg, der insgesamt rund 460 Kilometer lang ist, nach Mansfeld Lutherstadt und weiter Richtung Thüringen. Nach dem Lutherweg in Sachsen-Anhalt wurden weitere Lutherwege in Thüringen, Sachsen, Bayern, Hessen und zuletzt Brandenburg ins Leben gerufen. Als Dachorganisation sichert die Deutsche Lutherweg-Gesellschaft e.V. die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Lutherwegen. Zugleich ist sie Trägerin der Koordinationsstelle für den Lutherweg Sachsen-Anhalt, die von Grit Gröbel geleitet wird.

Bei der Jubiläumsveranstaltung erinnerte der Präsident der Lutherweg-Gesellschaft, Pfarrer Dr. Ekkehard Steinhäuser, an einige Initiatoren des Lutherweges, zum Beispiel den Landwirt Wolf von Bila und den katholischen Pfarrer Willi Kraning. In einem Referat wies Steinhäuser darauf hin, dass Luther das Pilgern mit dem Ziel, dadurch Gottes Gnade zu erreichen, abgelehnt habe. Zugleich gebe es heute aber zahlreiche Gründe für ein „evangelisches Pilgern“, etwa das Erlebnis des gemeinschaftlichen Christseins. „Außerdem kann man beim Pilgern seinen Problemen nicht weglaufen, man ist sich selbst näher und kann auch Gott besser zuhören.“

Die Bedeutung des Lutherweges für die Stadt und evangelische Kirchengemeinde Kemberg hoben der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, Dieter Schröter, sowie der Bürgermeister der Stadt Kemberg, Torsten Seelig, hervor. Ausgezeichnet wurden bei der Feierstunde in Kemberg Gert Scholz (Schköna), Gabriele und Rudolf Kunze (Pratau) sowie Dieter Schröter für ihr ehrenamtliches Engagement bei der Pflege des Lutherweges.

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