Warum die Energiewende nicht ausreicht
Dessau-Roßlau, am – Wie kann es der Menschheit gelingen, den globalen Temperaturanstieg durch klimawirksame Treibhausgase zu begrenzen? Diese Frage steht im Mittelpunkt eines Vortrags am Donnerstag, 10. April, 19.30 Uhr im Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau. Auf Einladung der Evangelischen Erwachsenenbildung Anhalt, der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt und des Umweltbundesamtes referiert der Geo- und Klimawissenschaftler Prof. Dr. Reinhold Leinfelder von der Freien Universität Berlin.
Leinfelder war von 2008 bis 2013 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen (WBGU) der Bundesregierung und Mitautor einer Studie, die sich mit den Temperaturveränderungen auf der Erde befasst. Maßstab ist dabei das so genannte „Zwei-Grad-Ziel“, das Bestrebungen der internationalen Klimapolitik beschreibt, die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung zu begrenzen.
Leinfelder wird darlegen, dass ein umfassender Umbau unserer Konsum- und Wirtschaftsweisen nötig ist, wenn dieses Ziel nicht verfehlt werden soll. Die Menschheit stehe vor keiner geringeren Aufgabe, als bis zur Mitte dieses Jahrhunderts nahezu vollständig aus einer Nutzung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl oder Gas auszusteigen, so der Wissenschaftler.
Gelinge das nicht und stiege die globale Durchschnittstemperatur um mehr als zwei Grad, drohten gefährliche Kippprozesse im Klimasystem mit unabsehbaren Folgen. Eine zusätzliche Herausforderung sei, diesen Transformationsprozess global gerecht zu gestalten. Der Vizepräsident des Umweltbundesamtes, Dr. Thomas Holzmann, wird zu Beginn der Veranstaltung ein Grußwort sprechen. Der Eintritt ist frei.
Biografie
Reinhold Leinfelder, geboren 1957 in Augsburg, ist Geologe, Geobiologe und Paläontologe. Zu seinen Forschungsgebieten gehören unter anderem die Evolution und Ökologie von Korallenriffen, Meeresspiegelschwankungen in der Erdgeschichte und neue Methoden des Wissenstransfers. Leinfelder ist Professor an der Freien Universität Berlin und am Rachel Carson Center for Environment and Society an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 2003 bis 2005 war er Generaldirektor der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns, von 2006 bis 2010 Generaldirektor des Museums für Naturkunde Berlin und von 2008 bis 2013 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU).
Ansprechpartner
- Jörg Göpfert
- Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt e.V.
- Telefon: 03491 / 498841
- E-Mail: goepfert@ev-akademie-wittenberg.de
Hinweis an die Redaktionen: Prof. Leinfelder steht gerne zu einem Interview im Vorfeld seines Vortrags in Dessau zur Verfügung.
: Fax 0340 / 2526-141
Dessau, Zerbst – Gesellschaft