Evangelische Landeskirche Anhalts

Warnung vor Profillosigkeit

Dessau-Roßlau, am – Dessau-Roßlau (epd). Der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig hat vor einer Profillosigkeit der evangelischen Kirche gewarnt. Um von einer atheistischen Umgebung freundlich wahrgenommen zu werden, werde bisweilen auf eine durchdachte theologische Argumentation kirchlichen Handelns verzichtet, sagte Liebig am Freitag in Wörlitz bei einer Tagung zum Verhältnis von Toleranz und Wahrheit. Bleibende Aufgabe der evangelischen Kirche werde es sein, die eigene Position reformatorisch klar zu skizzieren.

Aus Profillosigkeit sich selbst an den Rand zu drängen sei dabei keine Option, betonte Liebig. Toleranz im eigentlichen Sinn des Wortes setze ein klares Wissen um die eigene Position voraus, um gegenüber anderen Positionen tolerant zu sein.

Bei der dreitägigen Konferenz wurde das Thema Toleranz und Wahrheit aus philosophischer, theologischer und juristischer Sicht beleuchtet. Veranstalter waren die Evangelische Landeskirche Anhalts, die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt und die Universität Jena. Zu den Referenten gehörten der Vizepräses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland und frühere bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU). Das interdisziplinäre Treffen nahm Bezug auf das aktuelle Themenjahr Reformation und Toleranz“ der Lutherdekade. Die Konferenz war zugleich Auftakt für eine Reihe von Symposien, die unter dem Motto „Anhalt[er]kenntnisse“ jährlich zum jeweiligen Thema der Lutherdekade stattfinden sollen. Die Dekade läuft seit 2008 bis zum 500. Jahrestag des Thesenanschlags von Martin Luther 2017. In den einzelnen Themenjahren sollen verschiedene Aspekte der Reformation beleuchtet werden. Das Motto lautet 2013 „Reformation und Toleranz“, im kommenden Jahr heißt es „Reformation und Politik“.

Weitere Informationen zur Tagung: http://www.landeskirche-anhalts.de/projekte/reformation-und-toleranz

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