Von der Reformation zur Union
Dessau-Roßlau, am – Der Kirchenkreis Bernburg der Evangelischen Landeskirche Anhalts hat unter dem Titel „Von der Reformation zur Union“ eine Broschüre zur Kirchengeschichte der Stadt Bernburg vom 16. bis 19. Jahrhundert herausgegeben. Herausgeber sind der Bernburger Kreisoberpfarrer Sven Baier und Dr. Jan Brademann vom Archiv der Evangelischen Landeskirche Anhalts. Sind haben auch jeweils einen Beitrag geschrieben.
Weitere Autoren sind die Vikarin Claudia Drese und Justus Vesting von der Theologischen Fakultät in Halle. Das mit zahlreichen Abbildungen ausgestattete Büchlein richtet sein Hauptaugenmerk in vier Beiträgen auf die Entstehung, die Existenz und die Überwindung einer – heute kaum mehr bekannten – konfessionellen Trennung: Statt einer protestantischen oder evangelischen Kirche gab es im Deutschen Reich reformierte und lutherische Kirchen; man konnte lange Zeit nicht einfach „Protestant“ oder „evangelisch“ sein, sondern nur entweder Reformierter oder Lutheraner.
Obwohl die Fürsten von Anhalt seit der Zeit um 1600 ein reformiertes Bekenntnis pflegten und ihren Untertanen dies auch abverlangten, blieb die Zweiheit über 200 Jahre lang ein bestimmender politischer und gesellschaftlicher Faktor. Erst mit der so genannten „Union“ 1820 wurde sie überwunden. Die Broschüre geht auf eine Tagung zurück, die im Februar 2017 in Bernburg stattfand. Lokal- und Regionalkirchengeschichte zu betreiben, hieß in Anhalt auch im Reformationsjahr 2017 nicht, zu fragen, wann Luther hier war, sondern religiöse Vielfalt in ihrem Zusammenspiel von theologischen Argumenten, politischen Interessen und sozialen Zugehörigkeiten sowie anhand ihrer lebenspraktischen und künstlerischen Ausdrucksformen zu deuten.
Das 98 Seiten umfassende Buch kostet 10 Euro und ist in der Bücherstube am Boulevard (Inh. Gabriele Hinzdorf) in Bernburg (Lindenstraße 20d, Tel. 03471 / 372 126) zu erwerben. ISBN 978-3-9819215-1-9
Bernburg – Landeskirche