Von Crossover bis Gospel
Dessau-Roßlau, am – Die evangelische und die katholische Jugend Dessau laden am Samstag, 23. April, 19 Uhr, zum Musik-Event „Crossbeats“ in die Dessauer Marienkirche ein. Bands aus der Region werden bei dem Konzert auftreten, u.a. der Gospelchor „Heaven Sings“ aus Dessau und die stilistisch vielfältige Gruppe „Schema F“ aus dem Mansfelder Land. Mit dabei ist auch „tauREIF“ mit lyrischem Rock und die 11-köpfige Band „Bacabi“ mit einem Cover-Programm von „Wir sind Helden“ über „U2“ bis zu „Alanis Morissette“.
Der Eintritt zu dem Konzert kostet 2,50 Euro, jeweils 50 Cent davon kommen einem ökumenischen Band-Projekt in der Justizvollzugsanstalt Dessau zugute. Dort soll die von Gefängnisseelsorger Martin Stegmann geleitete Band „Silly Walks“ beim Kauf einer Gesangsanlage unterstützt werden. Mit dem Event wollen die Organisatoren auch zeigen, „dass unsere Stadt nicht tot ist und unsere Jugend auch etwas auf die Beine stellen kann“. Infos: Andreas Janßen, Tel. 0340 / 661 46 70 Internet: www.crossbeats.net Pfarrer Martin Stegmann zur JVA-Band „Silly walks“: „Seit 1998 leite ich als evangelischer Seelsorger in der Justizvollzugsanstalt Dessau eine Musikgruppe. Aus diesem Projekt ist die Band „Silly walks“ (engl.: „dumm gelaufen“) hervorgegangen. Sie besteht seit zwei Jahren aus fünf Musikern, die teils unter Aufsicht ihre eigenen Instrumente verwenden dürfen, z. T. auf Equipment angewiesen sind. Aus eigener Kraft kann die JVA letzteres jedoch nicht immer zur Verfügung stellen die Ausrüstung sehr teuer ist. Uns fehlt eine ordentliche Gesangsanlage mit Mischpult, Verstärker und Monitoren, damit wir bzw. die Männer zeigen können, was sie drauf haben. Die Anstalt sieht das Projekt auf der Prioritätenliste der Behandlungsmaßnahmen nicht ganz oben. So werde ich nach Möglichkeit unterstützt. Gleichwohl sehe ich in der Musikarbeit auch eine wichtige Aufgabe, weil die Männer hier lernen, im wahrsten Sinn des Wortes mit einander „zu harmonieren“. Das bedeutet auch viel Auseinandersetzung um menschlichen Umgang miteinander. Kernprobleme, die bei einzelnen zur Straftat geführt haben, tauchen hier wieder auf und können „behandelt“ werden. Daher ist mir das Projekt so wichtig.“