Volkstrauertag: Auch an jüdische Soldaten erinnern
Dessau-Roßlau, am – Zum Volkstrauertag am Sonntag, 18. November, werden leitende Vertreter des Landesverbande Jüdischer Gemeinden Sachsen-Anhalt um 13 Uhr den Israelitischen Friedhof Bernburg besuchen. Landesrabbiner Moshe Flomenmann und Max Privorotzki, Vorsitzender des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden, folgen damit einer Einladung des Arbeitskreises „Jüdische Geschichte in Bernburg“. Der Friedhof ist an diesem Tag von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
Mit der Veranstaltung am Volkstrauertag will der Arbeitskreis unter anderem darauf aufmerksam machen, dass die Namen von jüdischen Gefallenen des Ersten Weltkriegs auf kommunalen Friedhöfen zumeist fehlen. Zugleich ist historisch belegt, dass Deutsche jüdischen Glaubens genau entsprechend ihres Bevölkerungsanteils ins Feld zogen. Auf dem Bernburger Israelitischen Friedhof sind zwei von ihnen bestattet. „Als 1812 erstmals Juden für Deutschland in den Krieg ziehen durften, verstanden sie das als Zeichen vaterländischer Gleichstellung und erwiesen sich als begeisterte Patrioten“, sagt Joachim Grossert vom Arbeitskreis „Jüdische Geschichte in Bernburg“. „Das blieb so bis zum Ende des Ersten Weltkrieg.“ Eine kleine Ausstellung in der früheren Feierhalle des Friedhofs widmet sich unter anderem „Deutschen jüdischen Soldaten“. Weitere Themen: „Ein bedeutender Sozialpädagoge und Jurist aus Bernburg: Berthold Simonsohn“ sowie „Jüdische Friedhöfe im Salzlandkreis“. Hintergrund Der Friedhof ist am 18. November von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Zu jeder vollen Stunde werden Führungen angeboten. Männer haben nur mit Kopfbedeckung Zutritt. Um eine Spende für die Aufstellung geschändeter Grabsteine wird gebeten. Im Arbeitskreis „Jüdische Geschichte in Bernburg“ arbeiten mit: die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Bernburg, Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“ Bernburg, Museum Schloss Bernburg, Stadt Bernburg, Salzlandkreis und Einzelpersonen. Dessau-Roßlau, 13. November 2007