Evangelische Landeskirche Anhalts

Verwaltungsamt genehmigt umstrittenen Saale-Kanal

Dessau-Roßlau, am – Magdeburg (epd). Das Landesverwaltungsamt in Sachsen-Anhalt hat den Bau des umstrittenen Saale-Kanals südöstlich von Magdeburg mit Umweltschutzauflagen genehmigt. Die im vergangenen halben Jahr vorgenommenen Prüfungen hätten die „Umsetzbarkeit des Vorhabens aus raumordnerischer Sicht“ bestätigt, erklärte Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU) am 15. Oktober in Magdeburg. Bei der Realisierung seien zahlreiche Vorgaben zu berücksichtigen.

So sei etwa die mögliche Beeinträchtigung von Vogelschutzgebieten und Biotopen „im Rahmen des weiteren Planverfahrens“ zu prüfen, sagte Daehre. Darüber hinaus sollen konkrete Ausgleichs- und Ersatzarbeiten festgelegt werden, die Nachteile für die Umwelt „wirkungsvoll kompensieren“. Auch die touristische Nutzung des unteren Saale-Abschnitts müsse gesichert werden. Das nunmehr abgeschlossene sogenannte Raumordnungsverfahren des Landes soll laut Daehre der Bundesregierung übersandt werden, die letztlich über die Verwirklichung des Kanals entscheide. Das rund 80 Millionen Euro teure Kanalvorhaben wird vor allem vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Bürgerinitiativen scharf kritisiert. Mit dem acht Kilometer langen Bauwerk soll ein nur schwer schiffbarer Abschnitt der Saale kurz vor der Mündung in die Elbe bei Barby umgangen werden. Befürworter sind insbesondere die Wirtschaft und die Landesregierung. Neben ökonomischen Vorbehalten befürchten die Gegner eine Zerstörung naturnaher Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen. Zudem sollen nach Ansicht des BUND mit dem Kanal „Sachzwänge“ für einen Ausbau der Elbe geschaffen werden. (5263/15.10.2008)