Vandalismus an der Dorfkirche in Buko (nahe Coswig)
Dessau-Roßlau, am – Unbekannte haben in den ersten Tages des neuen Jahres die St. Johanneskirche in Buko (nahe Coswig) beschädigt. Wie erst am 3. Januar festgestellt wurde, warfen sie mehrere Fensterscheiben in dem 1724 erbauten Gotteshaus ein und schossen brennende Feuerwerkskörper in den Innenraum der Kirche.
„Dort wurde glücklicherweise nichts beschädigt, aber die Fenster sind schwer mitgenommen“, sagte der zuständige Pfarrer Dankmar Pahlings aus Zieko. „Ein altes Bleiglasfenster ist womöglich gar nicht mehr zu rekonstruieren.“ Das Kirchengebäude sei nicht gegen Vandalismus versichert gewesen. Die Polizei ermittle in dem Fall, so Pahlings. Finanziell sei der Schaden derzeit noch nicht zu beziffern, sagte der Pfarrer, der sich erschüttert über die Tat zeigte: „Die Johanneskirche ist das Wahrzeichen von Buko. Es ist wirklich traurig, dass hier beschädigt wird, was Christen und Nichtchristen mit großer Anstrengungen gemeinsam wieder aufgebaut haben. Wir rätseln immer noch, wem diese Tat gelten sollte.“
Hintergrund: St. Johanneskirche Buko Die Kirche ist im Kern ein romanischer Feldsteinbau. Ein Brand im Jahr 1722 zerstörte sie bis auf die Umfassungsmauern, auch ein Teil des Dorfes ging dabei verloren. Die Kirche wurde bis 1724 wieder aufgebaut und erhielt dabei ein Mansardendach, größere Fenster und einen neuen Eingang. 1889 wurde der obere Abschnitt des durch Blitzschlag beschädigten Turms erneuert. Im unteren Teil hängt der ehemalige Taufengel, eine Holzschnitzarbeit. 1836 baute der Königlich-Preußische Orgelbaumeister Friedrich Turley aus Treuenbrietzen die Orgel. 1922 wurde die Bronzeglocke von Christian Störmer aus Erfurt gegossen. 1993 wurde die gesamte Kirche von außen saniert (Turm-, Kirchendach, Fenster, Fassade). 2001 erhielt St. Johannis wieder die ursprüngliche barocke Innenausmalung.