Evangelische Landeskirche Anhalts

Unterstützung von Flüchtlingen

Wörlitz, am – Bei ihrer Herbsttagung hat die anhaltische Landessynode am heutigen Freitag in Wörlitz über die Unterstützung von Flüchtlingen unter anderem aus Syrien und dem Irak beraten. Landesdiakoniepfarrer Peter Nietzer rief Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen zu Sach- und Geldspenden sowie zu persönlichen Hilfeleistungen für Flüchtlinge auf.

Diese könnten etwa bei Behördengängen und beim Spracherwerb unterstützt werden. Gemeinden könnten aber auch Begegnungen organisieren und in Absprache mit staatlichen Behörden Unterkünfte anbieten. Vorgestellt wurde die Handreichung „Was können Kirchengemeinden in Anhalt für Flüchtlinge und Asylbewerber tun?“, die demnächst verteilt werden soll. Nietzer wies zudem auf einen Fonds der Diakonie Mitteldeutschland hin, aus dem Mittel für die Familienzusammenführung von Flüchtlingen beantragt werden könnten. Weiterhin warb der Landespfarrer für Diakonie für die Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe, die Bootsflüchtlinge im Mittelmeerraum ebenso unterstütze wie Opfer der Hochwasserkatastrophe in Deutschland im Jahr 2013.

Bereits zum Auftakt der Tagung hatte der Präses der Synode, Andreas Schindler, betont, „dass wir in unserer Welt gerade einen nicht mehr für möglich gehaltenen Rückfall in Zeiten der Barbarei und der gefühlten Ohnmacht erleben. Unsere Synode wird davor nicht die Augen verschließen und wird nachdenken, was wir in unserer anhaltischen Landeskirche konkret tun können, um Leid zu mildern und Zeichen der Hoffnung zu setzen. Mitgefühl und praktische Nächstenliebe können sich dabei in vielfacher Weise äußern.“ Der Diakonieausschuss der Synode soll Vorschläge für weitere konkrete Maßnahmen erarbeiten.

In seinem Bericht vor der Synode stellte Bildungsdezernent und Oberkirchenrat Manfred Seifert erste Ideen für eine kirchliche Musikschule vor. „Dabei geht es insbesondere darum, Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen jeden Alters ein Ausbildungsangebot zur Mitwirkung an der Kirchenmusik in unseren Gemeinden zu machen“, sagte Seifert. Ein erster Schritt werde sein, die Ausbildungsangebote von Kirchenmusiker bekannt zu machen und wo möglich miteinander zu vernetzen. Ob sich daraus eine konkrete kirchliche Musikschule entwickeln werde, müsse geprüft werden.

Oberkirchenrat Dr. Rainer Rausch berichtete als zuständiger Dezernent über das Baugeschehen in der Landeskirche. Im zurückliegenden Jahr 2014 wurde in Anhalt demnach an 80 kirchengemeindlichen Vorhaben gearbeitet. Hinzu kamen fünf landeskirchliche Bauvorhaben, darunter Maßnahmen an vier Schulen. Die Landeskirche unterstützte Baumaßnahmen in den Gemeinden mit insgesamt 400.000 Euro. Das gesamte Bauvolumen in den Kirchengemeinden liegt in diesem Jahr bei 2 Millionen Euro.

Wahl EKD-Synode

Als anhaltische Vertreterinnen und Vertreter für die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland wurden in Wörlitz gewählt: Kreisoberpfarrerin Annegret Friedrich-Berenbruch (Dessau) und der Jurist Christian Preissner (Dessau). Als Stellvertreter gewählt wurden Landesdiakoniepfarrer Peter Nietzer (Bernburg) und Dipl. Ing. Olaf Stork (Elsnigk), zweite Stellvertreter sind Pfarrer Mathias Kipp (Sandersleben) und Jugendreferent Volker Eilenberger (Bernburg).

Hintergrund: Landessynode

Die Landessynode besteht aus 33 von den Ältesten der Kirchenkreise gewählten und sechs von der Kirchenleitung berufenen Synodalen. Zwei Drittel der Synodalen sind Nichttheologen, ein Drittel Theologen. Die Stellvertreter der Landessynodalen werden von den Kreissynoden gewählt. Die Landessynode kommt regelmäßig zwei Mal im Jahr zu Tagungen zusammen, dazwischen arbeiten die Synodalen in Ausschüssen. Die Evangelische Landeskirche Anhalts hat derzeit 38.700 Mitglieder.

http://www.landeskirche-anhalts.de/landeskirche/synode

Johannes Killyen
:

Ballenstedt, Bernburg, Dessau, Köthen, Zerbst – Landeskirche