Evangelische Landeskirche Anhalts

Uba-Präsident und Kirchenpräsident im Gespräch

Dessau-Roßlau, am – Der Präsident des Umweltbundesamtes in Dessau-Roßlau, Jochen Flasbarth, stellt sich in einer Veranstaltung der Evangelischen Erwachsenenbildung und der Evangelischen Akademie am Donnerstag, 3. Juni, der regionalen Öffentlichkeit vor. Im Gemeinde- und Diakoniezentrum St. Georg Dessau wird Flasbarth ab 19.30 Uhr zunächst mit Joachim Liebig, Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts, über aktuelle umweltpolitische Fragen und Schwerpunkte der Arbeit des Umweltbundesamtes diskutieren.

Anschließend stellt Flasbarth sich den Fragen der Zuhörer. Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes Kontinuität und Veränderung, für beides steht Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes. Wie sein Vorgänger, Prof. Dr. Andreas Troge, ist Flasbarth Ökonom. Aber seine größten Verdienste hat er sich bisher im Naturschutz erworben: als ehemaliger Präsident des Naturschutzbundes Deutschland und zuletzt als Leiter der Abteilung Naturschutz des Bundesumweltministeriums. Da liegt die Frage nahe, ob sich unter seiner Regie die inhaltliche Ausrichtung des Amtes womöglich verändert. Die ersten Themen, mit denen der neue UBA-Präsident für Schlagzeilen sorgte, deuten nicht darauf hin. Unter Präsident Troge setzte sich das UBA wiederholt für ein Tempolimit auf Autobahnen ein. Flasbarth plädiert nun für eine Pkw-Maut und zeigt so, dass auch er keine Scheu vor unpopulären Forderungen hat. Und auch beim Thema Kernenergie bleibt das UBA seiner Linie treu. Der Ausstieg sei richtig, so Flasbarth gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“, weil die Kernenergie „keine nachhaltige Form der Energieversorgung ist, wegen ihrer Risiken, wegen der ungeklärten Endlagerung, letztlich auch wegen begrenzter Rohstoffe“. Doch Jochen Flasbarth sei nicht nur ein Mann klarer Worte, sagen Mitarbeiter des Amtes, sondern er könne auch aufmerksam zuhören. Und der Berliner „Tagesspiegel“ beschreibt ihn als „kompetent, medienwirksam und sowohl innenpolitisch wie international sehr gut vernetzt“. All das macht neugierig, mehr zu erfahren über den Menschen Jochen Flasbarth, seine Bilanz von fünf Jahren Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau und seine Sicht auf die umwelt- und klimapolitischen Herausforderungen der nächsten Jahre – zumal unter veränderten politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen. ------------ Biografie Jochen Flasbarth, 1962 in Duisburg-Rheinhausen geboren, studierte von 1983 bis 1989 Volkswirtschaft, Politikwissenschaft und Philosophie in Münster und Bonn. Nach dem Abschluss als Diplom-Volkswirt war er von 1989 bis 1992 Lektoratsleiter beim Economica-Verlag in Bonn. Von 1994 bis 2003 war Jochen Flasbarth hauptamtlicher Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) e.V. In dieser Zeit hatte er zahlreiche ehrenamtliche Funktionen inne. So war er u. a. Mitglied im ZDF-Fernsehrat und im Beirat der B.A.U.M.-Environment- Protection-AG. Als Aufsichtsratsmitglied des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie GmbH hat er Forschungsarbeiten zum Klima- und Ressourcenschutz eng begleitet. Jochen Flasbarth gehörte als Umweltexperte dem Projektbeirat „Zukunftsfähiges Deutschland“ der Bundestags-Enquête-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt“ an. Er war ebenso Mitglied des von der damaligen Umweltministerin Angela Merkel berufenen Nationalen Komitees für Nachhaltige Entwicklung wie des von Bundeskanzler Gerhard Schröder gegründeten Nationalen Nachhaltigkeitsrats der Bundesregierung. 1986 gehörte Flasbarth zu den Gründungsvorstandsmitgliedern des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), der sich für eine ökologische und sozialverträgliche Mobilität aller Verkehrsteilnehmer einsetzt. Von 1985 bis 2003 war er Mitglied im Vorstand des Deutschen Naturschutzringes (DNR) und von 1988 bis 2003 Mitglied in dessen Präsidium. Im Jahr 2003 wechselte Jochen Flasbarth als Abteilungsleiter „Naturschutz und nachhaltige Naturnutzung“ ins Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. In dieser Funktion war Flasbarth maßgeblich für die neunte Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über die biologische Vielfalt zuständig, die 2008 in Bonn stattfand. Er leitet seitdem das Präsidium der UN-Konvention über die biologische Vielfalt. Seit September 2009 ist Jochen Flasbarth Präsident des Umweltbundesamtes. Dessau-Roßlau, 31. Mai 2010