Talitha Kumi erstrahlt in neuem Glanz
Dessau-Roßlau, am – Das Begegnungszentrum Talitha Kumi bei Bethlehem erstrahlt in neuem Glanz: Nach neunmonatiger Sanierungsphase wurde es vor wenigen Tagen im Beisein von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff feierlich wiedereröffnet. Das Gästehaus, das vor den Toren Jerusalems liegt, bietet Gästen aus aller Welt die Möglichkeit, sich hautnah mit Geschichte und Gegenwart des Heiligen Landes zu beschäftigen und Gesprächspartner zu treffen.
Die Kosten der Sanierung liegen bei rund einer Million Euro. Das Gästehaus ist Teil des Bildungszentrums „Talitha Kumi“ und befindet sich in Trägerschaft des Berliner Missionswerkes, das wiederum von der Evangelischen Landeskirche Anhalts mitgetragen wird. Zum Bildungszentrum gehören auch ein Gymnasium, ein Mädcheninternat, eine Berufsschule und ein Kindergarten.
Zu den Feierlichkeiten in Talitha Kumi hatte das Berliner Missionswerk weitere Gäste aus Kirche und Politik eingeladen, darunter Munib Younan, Bischof der Evangelischen-Lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land, sowie Wolfgang Schmidt, Propst der Evangelischen Kirche in Deutschland in Jerusalem. Zwei Gäste freuten sich besonders über die Ankunft des Ministerpräsidenten aus Sachsen-Anhalt: Die 19-jährige Marie von Bülow aus Dessau absolviert mit dem Berliner Missionswerk ein Freiwilliges Jahr im Ausland in Talitha Kumi und kam hier mit ihrem „Landesvater“ ins Gespräch.
Auch Architekt Hendrik Gaudl, der das Projekt betreut, stammt aus Dessau. Er arbeitet in zahlreichen Sanierungs- und Umbauprojekten mit der Evangelischen Landeskirche Anhalts zusammen, unter anderem bei der Patronatskirche in Klieken und der Evangelischen Grundschule in Dessau.
Bei einem Rundgang über das Schulgelände konnte Ministerpräsident Haseloff selbst einen Eindruck davon gewinnen, wie die politische Situation auch das Schulleben beeinflusst. In der Begegnung mit Schülerinnen und Schülern ging Haseloff auf die Hoffnungen, aber auch die Sorgen der palästinensischen Jugendlichen, Christen ebenso wie Muslime, ein. Zum Abschluss überreichte er Schulleiter Rolf Lindemann einen Scheck, mit dem das Zentrum weitere Literatur für die Bibliothek erwerben kann. Im Gegenzug erhielt er neben einer Olivenholzschnitzerei auch ein Fläschchen mit Olivenöl – gepresst aus selbst gepflückten Oliven vom Ölberg.
Hintergrund: Talitha Kumi
„Talitha kumi – Mädchen steh auf!“ Dieser Spruch ist Name und Programm der Schule Talitha Kumi. Sie wurde vor über 160 Jahren als Kinderheim für arabische Mädchen gegründet und ist heute ein großes Bildungszentrum. Träger ist seit 1975 das Berliner Missionswerk. Vor Weihnachten erst hatte Kirchenpräsident Joachim Liebig das Zentrum gemeinsam mit dem Direktor des Berliner Missionswerks, Roland Herpich, besucht. Die Lage Talitha Kumis auf einem Berg bei Beit Jala, direkt an der Grenze zwischen Israel und den palästinensischen Gebieten, stellt eine stetige Herausforderung dar, die jedoch auch Chance ist: Das Zentrum will Mittler sein zwischen den Angehörigen der monotheistischen Religionen im Heiligen Land.
: Fax 0340 / 2526-141
nicht zugeordnet – Landeskirche