Evangelische Landeskirche Anhalts

Synode stimmt zentralem Diakonie-Standort zu

Dessau-Roßlau, am – Die anhaltische Landessynode hat am Samstag mit großer Mehrheit einer Satzungsänderung der Diakonie Mitteldeutschland zugestimmt, der zufolge es nur noch einen diakonischen Standort für Sachsen-Anhalt und Thüringen geben soll. Bislang bestehen Geschäftsstellen in Magdeburg, Dessau und Eisenach. Künftiger Standort soll ab 2009 Halle sein.

Die Diakonie Mitteldeutschland ist das Diakonische Werk der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland (EKM) und der Evangelischen Landeskirche Anhalts. Mit der Satzungsänderung verbunden ist eine Finanzvereinbarung, die vorsieht, dass sich die anhaltischen Zuweisungen an die Diakonie Mitteldeutschland von 180.000 Euro im Jahr 2008 auf 60.000 Euro im Jahr 2011 reduzieren. Diese Verringerung folgt proportional dem Verhältnis zwischen der anhaltischen Kirche und der (EKM). Weiter geplant ist, dass die anhaltische Kirche von der Diakonie Mitteldeutschland die derzeitige Dessauer Geschäftsstelle (Bodelschwingh-Haus in der Johannisstraße) auf Grundlage eines Erbbaurechtsvertrages übernimmt. In dem Haus soll aber weiter der anhaltische Landespfarrer für Diakonie seinen Sitz haben, für den zudem eine verantwortliche Stellung in der Diakonie Mitteldeutschland vorgesehen ist. „Ein zentraler Standort trägt zum Zusammenwachsen der bislang von unterschiedlichen Kulturen geprägten Dienststellen Dessau, Eisenach und Magdeburg bei“, sagte Dr. Andreas Lischke, Landespfarrer für Diakonie in Anhalt und Mitglied im Vorstand der Diakonie Mitteldeutschland in seinem Bericht vor der anhaltischen Synode. „Der neue Standort in Halle bietet dafür geeignete Voraussetzungen, da er einen Neuanfang bedeutet und keine Dominanz, weder von Thüringen noch von Sachsen-Anhalt, zur Folge hat. Die Stadt Halle ist im Bereich der Diakonie Mitteldeutschland zentral gelegen und infrastrukturell gut angebunden.“ Mit einem zentralen Standort könnten erhebliche Synergien geschaffen und auch die Dienstleistungsangebote für die Mitgliedseinrichtungen der Diakonie verbessert werden, sagte Lischke. ----------------------- Haushalt Die anhaltische Synode beschloss am Samstag einstimmig den Haushalt für 2008. Er sieht Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 11,71 Millionen Euro vor und liegt damit 0,6 Prozent über dem Ansatz für 2007 (11,64 Millionen). 3,2 Millionen Euro wird die Landeskirche aus Kirchensteuern einnehmen sowie 2,3 Millionen aus Staatsleistungen. 3,08 Millionen Euro kommen zudem aus dem EKD-Finanzausgleich, der gegenüber 2007 um rund 82.500 Euro zurückgeht. Finanzdezernent Wolfgang Philipps betonte, dass trotz einer Entspannung der finanziellen Lage gegenüber den letzten Jahren weiter gespart werden müsse. „Dies liegt auch daran, dass die Spielräume sich nicht durch steigende Einnahmen, sondern vor allem durch Einsparungen im Personalbereich ergeben haben“, sagte Philipps. Problematisch sei unter anderem, dass nur 15 Prozent der anhaltischen Kirchenmitglieder auch Kirchensteuer zahlten. Der Finanzdezernent appellierte, für die Zukunft einen deutlichen Schwerpunkt auf die Mitgliedergewinnung zu legen. „Es ist wichtig, auf Menschen zuzugehen, sie zum Mitmachen einzuladen, sie zu gewinnen – zunächst vielleicht nur für die Mitwirkung etwa in einem Kirchbauverein. Freunde gewinnen! Das ist keine originär finanzpolitische Angelegenheit, aber sie hat auch enorme finanzielle Auswirkungen.“ Die anhaltischen Kirchengemeinden erhalten 2008 auf einen Vorschlag des Finanzausschusses der Synode 194.250 Euro Kirchensteuern mehr. „Eine solche Verbesserung der Gemeindefinanzen hat es bisher noch nicht gegeben“, sagte Philipps. „Aber sie steht unter Vorbehalt: Werden die Finanzen wieder schwieriger, muss es auch ein Zurück an dieser Stelle geben.“ Dessau-Roßlau, 17. November 2007 Alle Synodenberichte und –beschlüsse