"Suchet der Stadt Bestes" - Klassohn zu Städtefusion und Kreisgebietsreform
Dessau-Roßlau, am – „,Suchet der Stadt Bestes’ – Mit diesem Bibelwort aus dem Prophetenbuch Jeremia grüße ich die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Dessau-Roßlau, der ich Gottes Segen und Frieden für ihren zukünftigen Weg wünsche. Mit den gleichen Wünschen grüße ich auch die Einwohnerinnen und Einwohner aus der Region Anhalt in den ehemaligen Landkreisen Anhalt-Zerbst, Aschersleben-Staßfurt, Bernburg, Bitterfeld, Köthen, Mansfelder Land und Quedlinburg.
Möge die am 1. Juli vollzogene Konstituierung der neuen Landkreise gut gelingen und den Bürgerinnen und Bürgern wirkliche Vorteile bringen. Ich hoffe sehr, dass der in Kultur, Landschaft und Geschichte der Region Anhalt gegebene Zusammenhalt auch weiterhin für sie fruchtbar wird. Dessau und Roßlau sind durch ihre Lage an Elbe und Mulde geprägt, das verbindet sie. Zusammen werden sie sich positiv entwickeln, wenn die Bürgerschaft beider Städte den Willen hat, gemeinsam die Zukunft der Doppelstadt zu gestalten. Die Evangelische Kirche wird sich wie bisher – und wie es besonders in der Wendezeit 1989 deutlich wurde – an einer lebensdienlichen und zukunftsfähigen Entwicklung beteiligen und gemeinsam mit allen demokratischen Kräften den sozialen Ungerechtigkeiten und extremistischen Tendenzen entgegen treten, die das Zusammenleben gefährden. Die Stadt Dessau-Roßlau wird aber nur eine gedeihliche Entwicklung nehmen, wenn sie sich als Zentrum einer Region versteht und den lebendigen Austausch mit den Kommunen und Einwohnern der Region Anhalt fördert. Von großer Bedeutung werden auch in Zukunft die Pflege von Kultur und geschichtlichen Traditionen sowie die Bewahrung der Flusslandschaften sein. Dessau-Roßlau wird auch künftig seine Rolle als Kulturzentrum in Mitteldeutschland, aber auch mit europäischer Bedeutung haben. Die Tradition der Schifferstadt Roßlau wird uns auch weiter veranlassen, für elbegemäße Binnenschifffahrt und einen umweltschonenden Tourismus Sorge zu tragen. Dessau-Roßlau wird ohne die lebendige Verbindung mit dem Dessau-Wörlitzer Gartenreich nicht zu denken sein.“ Dessau, 29. Juni 2007