Evangelische Landeskirche Anhalts

Schäuble fordert bundesweites Schulfach Religion

Dessau-Roßlau, am – Bremen (epd). Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat dazu aufgerufen, Religion bundesweit als schulisches Pflichtfach einzuführen. „Das wäre in allen 16 Bundesländern gut“, sagte er am 2. November vor der in Bremen tagenden Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Bislang ist Religionsunterricht nur in 13 Ländern ein Pflichtfach. Berlin, Brandenburg und Bremen wird Religion als freiwilliges Schulfach in kirchlicher Verantwortung erteilt. Die Kirchen forderte Schäuble auf, sich weiter für einen verpflichtenden Religionsunterricht einzusetzen. „Das können wir sogar mit den Muslimen gemeinsam machen, wenn es helfen sollte“, sagte der Minister. In Bremen gibt es das Fach «Biblischer Geschichtsunterricht», das jederzeit abgewählt werden kann. Brandenburg hat neben freiwilligem Religionsunterricht das Pflichtfach „Lebensgestaltung, Ethik, Religionskunde“ (LER). Und in Berlin fordert eine Bürgerinitiative „Pro Reli“ eine Gleichstellung des bislang freiwilligen Religionsunterrichtes mit dem Pflichtfach Ethik. Die Initiative sammelt Unterschriften für ein Volksbegehren. Sie wird unterstützt von beiden großen Kirchen, den Oppositionsparteien CDU und FDP, der Berliner Jüdischen Gemeinde und dem Dachverband Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion. Für ein Volksbegehren müssen bis 21. Januar mindestens 170.000 gültige Unterschriften zusammenkommen. (5577/02.11.2008)