Evangelische Landeskirche Anhalts

Sachsen-Anhalt verzeichnet Zuwachs bei Ethik und Religion

Dessau-Roßlau, am – Magdeburg (epd). Religions- und Ethikunterricht stoßen in Sachsen-Anhalt auf zunehmendes Interesse. An den allgemeinbildenden Schulen nähmen derzeit 96,3 Prozent aller Mädchen und Jungen am Unterricht in diesen Fächern teil, teilte das Kultusministerium am 21. Juni in Magdeburg mit. Dies entspreche einem Anstieg um 1,3 Prozent. Zugenommen habe zudem der Anteil der Schulen, in denen die wöchentliche Stundenzahl beim wertebildenden Unterricht von einer auf zwei ausgeweitet wurde. Davon ausgenommen seien lediglich die Grundschulen.

Der zweistündige Unterricht erhöhte sich den Angaben zufolge von 2008/2009 zum folgenden Schuljahr bei Gesamtschulen von 64,8 auf 78,0 Prozent und bei Gymnasien um knapp zehn auf 90,1 Prozent. Dieser Anstieg habe durch eine höhere Anzahl von Lehrern für diese Fächer erreicht werden können, hieß es weiter. Von den Schülerinnen und Schüler, die am wertebildenden Unterricht teilnehmen, gehen drei Viertel zum Ethikunterricht sowie 17,9 Prozent zum evangelischen und 0,9 Prozent zum katholischen Religionsunterricht. Das Fach Religion ist in Sachsen-Anhalt sogenanntes Wahlpflichtfach. Dabei können sich die Schüler für evangelischen oder katholischen Unterricht oder aber für Ethik entscheiden, wenn diese Fächer gleichzeitig gelehrt werden. Seit 2005 ist die Teilnahme am Ethikunterricht für alle dort Pflicht, wo kein Religionsunterricht angeboten wird. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre stieg durch diese neue Vorschrift der Anteil am Werteunterricht insgesamt um mehr als 30 Prozent. Allerdings haben noch nicht alle Schulen eigene Lehrkräfte für diese Fächer. Einige verfügen zudem nicht über geeignete Nachbarschulen, aus denen Lehrer den Unterricht mit übernehmen könnten. Bei Religion wird der Unterricht sowohl von staatlichen Pädagogen als auch von Mitarbeitern der evangelischen und der katholischen Kirche erteilt. (3228/21.06.2010)