Evangelische Landeskirche Anhalts

Sachsen-Anhalt hat ersten Friedwald

Dessau-Roßlau, am – Dessau-Roßlau (epd). Der erste Friedwald in Sachsen-Anhalt ist am 25. Oktober in einem Naturschutzgebiet zwischen Dessau-Roßlau und Oranienbaum eröffnet worden. Bei den Beerdigungen „im Grünen“ würden biologisch abbaubare Urnen mit der Asche der Verstorbenen in den Wurzelbereich eines Baumes eingelassen, erklärte das Naturbestattungsunternehmen FriedWald zum offiziellen Betriebsstart.

Der Baum erhalte eine Plakette mit Namensangaben. Möglich seien auch anonyme Bestattungen. Die entsprechenden Stellen würden dann lediglich mit einer Nummer markiert. Für die Anlage wurden den Angaben zufolge 118 Hektar eines Laubmischwaldes in der UNESCO-Weltkulturerbestätte Dessau-Wörlitzer Gartenreich zu einer Friedhofsfläche umgewidmet. Die sogenannte Ruhezeit betrage 99 Jahre. Der Preis für eine Einzelbestattung liege bei 770 Euro. Wegen der großen Nachfrage seien nach der behördlichen Genehmigung Mitte September bereits 14 Beisetzungen erfolgt. Auf dem Programm der Eröffnungsfeier standen eine Ansprache vom Direktor der Kulturstiftung DessauWörlitz, Direktor Thomas Weiss, sowie Jagdhornbläsermusik. Zudem wurden Sonderführungen über das Gelände angeboten. Die kirchliche „Inbetriebnahme“ erfolgte durch die evangelische Kreisoberpfarrerin Annegret Friedrich-Berenbruch aus Dessau-Roßlau mit einer Andacht. Eigentümer der Fläche, die auch zum Biosphärenreservat „Flusslandschaft Mittelelbe“ gehört, ist die Kulturstiftung DessauWörlitz. Als Betreiber des Friedwaldes fungiert die gleichnamige Firma, die Trägerschaft hat die Stadt Oranienbaum. Nach Angaben des Bestattungsunternehmens aus Griesheim bei Darmstadt wurden seit 2001 in Deutschland 26 Friedwälder eingerichtet, davon bislang nur drei in Ostdeutschland. Daneben gibt es Ruheforste, in denen Bestattungen auch außerhalb von Bäumen vorgenommen werden können. Internet: www.friedwald.de (5440/25.10.2008)