Evangelische Landeskirche Anhalts

Restaurierung des Heiligen Grabes in Gernrode gestartet

Dessau-Roßlau, am – Gernrode (epd). Das Heilige Grab in der romanischen Stiftskirche St. Cyriakus im anhaltischen Gernrode soll in den nächsten drei Jahren umfassend restauriert werden. Den Schwerpunkt des rund 350.000 Euro teuren Vorhabens bildeten Arbeiten am Deckengewölbe sowie die Konservierung der Malereien, der Reliefs an den Wänden und anderer figürlicher Darstellungen, sagte Pfarrer Andreas Müller am 5. März dem epd in der Harzstadt.

Die Gruftanlage aus dem 11. Jahrhundert gilt als die älteste Nachbildung des Jerusalemer Heiligen Grabes nördlich der Alpen. Zum Baustart übergaben die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, die Stiftung der Kreissparkasse Quedlinburg und die Harzsparkasse entsprechende Förderbescheide. Der Gesamtbetrag liegt nach Bankangaben im „sechsstelligen Bereich“. Das Heilige Grab setzt sich aus einem offenen Vorraum, der vom Mittelschiff der Stiftskirche aus durch eine kleine Tür begehbar ist, und der eigentlichen Grabkammer zusammen. Die Gruft steht noch heute im Mittelpunkt der Gernröder Osterspiele, die seit 1989 wieder jährlich nach einem liturgischen Vorbild aus dem 12. Jahrhundert stattfinden. Die um 960 errichtete Stiftskirche selbst ist eines der bedeutendsten und am besten erhaltenen Zeugnisse ottonischer Architektur in Deutschland. Im Jahr 1533 wurde sie evangelische Pfarrkirche. (1147/05.03.2009)