Evangelische Landeskirche Anhalts

Predigtreihe zu Zerbster Cranach-Bibel

Zerbst / Anhalt, am – Im Cranach-Jahr 2015 laden die evangelische Kirchengemeinde St. Bartholomäi, die Stadt Zerbst / Anhalt und die Evangelischen Landeskirche Anhalts zu einer „Predigtreihe zu ausgewählten Holzschnitten der Zerbster Cranachbibel“ ein. Die erste Predigt hält am Sonntag, 22. Februar, um 10.00 Uhr in der Bartholomäikirche der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig. Er nimmt unter dem Titel „Bilder sind nicht alles – alles sind Bilder“ Bezug auf eine Illustration zur Schöpfungsgeschichte von Lucas Cranach dem Jüngeren.

Die Zerbster Predigten verweisen auf die acht „Invokavitpredigten“ Martin Luthers, der sich 1522 unmittelbar nach seiner Rückkehr von der Wartburg gegen radikale Theologen wandte. In Auseinandersetzung mit Bilderstürmern, die zahlreiche Kunstwerke aus Kirchen entfernten und sie zerstörten, befasste er sich insbesondere mit der Rolle der Bilder. In dieser Tradition werden Gastprediger Illustrationen und Texte des Alten und Neuen Testaments vorstellen und deuten.

Die musikalische Gestaltung übernimmt Kreiskirchenmusikwart Tobias Eger. Die Kirchengemeinde lädt im Anschluss zu einem Imbiss ein. Begleitend zur Predigtreihe werden Kunstkarten der Holzschnitte publiziert. Eine weitere Cranachpredigt hält am 31. Oktober, dem Reformationstag, in der Kirche St. Trinitatis der Berliner Theologe Prof. Dr. Christoph Markschies.

Hintergrund: Cranach in Zerbst (Text: Agnes-Almut Griesbach)

Lucas Cranach hat für Zerbst und Anhalt bedeutende Arbeiten geschaffen: Eindrucksvoll ist das Epitaph für Fürst Wolfgang von Anhalt-Köthen in der Kirche St. Bartholomäi. Es zeigt die Taufe Jesu in der Elbe, Zeugen der Taufe sind die Wittenberger Reformatoren um Luther und Melanchthon. Wolfgang selbst kniet links im Bild. Die dreibändige, pergamentene Zerbster Prunkbibel ist mit zahlreichen Holzschnitten illustriert, die in ihrer Farbigkeit, Formenvielfalt und Symbolkraft in bemerkenswerter Weise die Auseinandersetzungen der Zeit widerspiegeln, gleichzeitig aber auch Ängste und Vorstellungen der Menschen thematisieren. Die Bibel gehört zum Ratsschatz der Stadt Zerbst und ist mit handschriftlichen Eintragungen u.a. von Philipp Melanchthon versehen.

Auskunft erteilt: Pfr. Albrecht Lindemann, Tel. 0157 / 3436 4118

Zerbst – Aus den Gemeinden