Pfarrer Polzin verstorben
Dessau-Roßlau, am – Die Evangelische Landeskirche Anhalts trauert um Andreas Polzin. Am Sonnabend, 3. Februar, ist der frühere Vorsteher der Anhaltischen Diakonissenanstalt Dessau im Alter von 61 Jahren gestorben. Polzin wurde 1956 in Demmin als drittes Kind einer Pfarrfamilie geboren. Bis 1968 wuchs er in Klatzow bei Altentreptow auf, wo er auch eingeschult wurde. Mit dem Umzug der Familie nach Weitenhagen bei Greifswald beendete Andreas Polzin 1972 dort die 10. Klasse – „mit Auszeichnung“ – und trat bis 1975 in das kirchliche Proseminar Naumburg ein, wo er auch die Abiturprüfung ablegte.
Anschließend studierte er Evangelische Theologie am Sprachenkonvikt Berlin und am Katechetischen Oberseminar Naumburg. Mit dem I. Theologischen Examen endete sein Studium 1980.
Im Jahr 1981 heirateten die Eheleute Andreas und Gerlinde Polzin, geb. Gebauer. Das mit einem diakonischen Schwerpunkt begonnene Vikariat in Penkun musste wegen der Einberufung zu den Bausoldaten unterbrochen werden, obwohl die Kirchenleitung der Pommerschen Evangelischen Kirche dagegen Widerspruch eingelegt hatte. Das Vikariat schloss Bruder Polzin anschließend in Penkun und Greifswald und dem Predigerseminar in Wittenberg mit dem II. Theologischen Examen 1984 ab. Mit der Ordination 1984 wurde Pfarrer Andreas Polzin die Pfarrstelle Lüdershagen im Kirchenkreis Barth übertragen. 1985 wurde den Eheleuten Polzin ein erster, 1988 ein zweiter Sohn geboren.
Schon während seines Dienstes in Lüdershagen entwickelte Bruder Polzin ein besonderes Interesse an diakonischen Fragen. So wirkte er ab 1990 am Aufbau einer Diakoniestation mit, qualifizierte sich weiter in Fortbildungen des Diakonischen Werkes. Bruder Polzin war zeitweilig amtierender Superintendent des Kirchenkreises Barth der Pommerschen Evangelischen Kirche und Mitglied der Landessynode. Als Vorsitzender des Aufsichtsrates einer gemeinnützigen diakonischen Einrichtung übernahm er weitere leitende Verantwortung. Am 1. März 1998 trat er seinen Dienst als Vorsteher der Anhaltischen Diakonissenanstalt (ADA) Dessau an.
Pfarrer Andreas Polzin war Mitglied der Anhaltischen Landessynode und des theologischen Prüfungsamtes der Landeskirche. Vor allem sein diakonisches Wirken wurde mit der Verleihung des Goldenen Kronenkreuzes der Diakonie Deutschlands gewürdigt. Auf seinen Antrag begann sein Ruhestand im Jahr 2013.
In allen seinen Dienstverpflichtungen zeichnete Bruder Polzin seine Freundlichkeit und Kontaktfreudigkeit aus, wie es bereits in einer Beurteilung seines Vikariatsmentors heißt. Als Vorsteher der ADA Dessau führte er die Einrichtung mit ruhigem Sachverstand und empathischer Zuwendung. Sein plötzlicher Heimgang hinterlässt tiefe Trauer; vor allem bei seiner Familie, der unser ganzes Mitgefühl und unsere Fürbitte gilt.
Wir bergen uns in der Trauer im Trost unseres Glaubens und vertrauen auf die Verheißung Jesu Christi, bis an der Welt Ende bei uns zu sein und dass wir unter dem Schatten seiner Flügel Zuflucht haben. Wir empfehlen Bruder Andreas Polzin der Hand Gottes. Die Trauerfeier wird am Donnerstag, dem 15.Februar 2018 um 10.00 Uhr in der Laurentiushalle der Anhaltischen Diakonissenanstalt Dessau stattfinden.
Ballenstedt, Bernburg, Dessau, Köthen, Zerbst – Landeskirche