„Nur Auftakt zu einem Diskurs“
Dessau-Roßlau, am – Vor der Elbekonferenz „Gemeinsam den Fluss gestalten“ am 4. und 5. März in Magdeburg hat sich der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig, Sprecher der elbanliegenden evangelischen Landeskirchen, zurückhaltend zu Erwartungen an die Tagung geäußert. Die Konferenz wird von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost im Auftrag der Bundesministerien für Verkehr und Umwelt veranstaltet.
„Im Kern wird es um ein Eckpunktepapier der Bundesregierung für ein Gesamtkonzept zur Elbenutzung in den kommenden Jahrzehnten gehen“, sagte Liebig. „Ein Gesamtkonzept für die Elberegion haben nicht zuletzt die evangelischen Landeskirchen immer wieder gefordert, die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland hat dazu mehrere Beschlüsse gefasst“, so der Kirchenpräsident. „Das Eckpunktepapier des Bundes kann aus unserer Sicht aber nur der Auftakt zu einem Diskurs sein, der mit den Unternehmens- und Umweltverbänden und vor allen mit den Bürgerinitiativen entlang des Flusses offen geführt werden muss.“
Kritik übte der Kirchenpräsident an der Planung der Konferenz, die neben einer Reihe von Fachvorträgen keinen angemessenen Raum für Fragen und Diskussionen biete. Liebig selbst wird bei der Tagung ein Grußwort halten und auch im weiteren Verlauf daran teilnehmen.
Zum Eckpunktepapier, das die Bundesministerien für Verkehr und Umwelt vorgelegt haben, sagte der Kirchenpräsident weiter: „Die darin als gesichert angenommenen Voraussetzungen für die Nutzbarkeit des Flusses müssen aus Sicht der evangelischen Kirchen auch weiter diskutiert werden.“ Unter anderem hätten Untersuchungen der Wasser- und Schifffahrtsdirektion unlängst ergeben, dass die Wassermenge in der Elbe in den vergangenen 20 Jahren deutlich abgenommen habe und die Schiffbarkeit damit beeinträchtigt sei.
Das für die Konferenz in Magdeburg formulierte Ziel, bereits jetzt Ergebnisse zu verabschieden, sieht Liebig angesichts der offenen Fragen skeptisch. Insbesondere müssten Expertisen von Umweltfachbehörden wie dem Bundesamt für Naturschutz stärker einbezogen werden. „Am Ende des Diskussionsprozesses zur Zukunft der Elbe kann eine Übereinkunft stehen, die wirtschaftliche Interessen und Anliegen des Naturschutzes bestmöglich zusammenführt. Die elbanliegenden Kirchen erneuern wiederum ihr Angebot, nach einem öffentlichen Diskurs zu einer zusammenfassenden Konferenz Anfang 2014 einzuladen.“
Fragen beantwortet: Pfarrer Albrecht Lindemann, Tel. 0157 / 343 64 118
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