Neuer Hirte für Riesenkrippe
Dessau-Roßlau, am – Eine neue Hirtenfigur wird am Sonnabend, 18. Dezember, 14.00 Uhr, in einem Adventsgottesdienst in der Weihnachtskirche Polenzko begrüßt. In der nahe Zerbst gelegenen Dorfkirche aus dem 12. Jahrhundert befinden sich die größten Krippenfiguren Deutschlands – sie sind zwischen 2,70 Meter und 3,20 Meter hoch.
Seit Sommer 2009 haben in der Weihnachtskirche Joseph, Maria, das Kind in der Krippe sowie ein Hirte Einzug gehalten. Horst Sommer, der Schöpfer der Figuren, ist am 18. Dezember in Polenzko Ehrengast: Er feiert an diesem Tag seinen 75. Geburtstag. Gestaltet wird der Gottesdienst von Pfarrerin Karoline Simmering, dem Gemeindekirchenratsvorsitzenden Ullrich Hahn, Schwester Magdalena Freitag (Musik), sowie den Kindern der Christenlehre, die ein Krippenspiel aufführen.
Hintergrund: Weihnachtskirche Polenzko
Mit der Widmung der alten Polenzkoer Dorfkirche zur „Weihnachtskirche“ will die Ev. Weinberggemeinde Garitz auch neue Wege in der Entwicklung des ländlichen Raumes aufzeigen. Seit 2009 entsteht hier die größte Weihnachtskrippe Deutschlands. Dies hat in Presse, Funk und Fernsehen bundesweite Beachtung gefunden. Schon jetzt kommen regelmäßig an den Wochenenden gezielt Besucher auch von weit her, um diese einmalige Krippe zu sehen.
„Wir möchten die Kirche über die gottesdienstliche Nutzung hinaus zu einer touristischen Attraktion der Region weiterentwickeln, die ganzjährig dem Thema Weihnachten einen Ort gibt“, sagt Gemeindekirchenratsvorsitzender Ullrich Hahn. „Keineswegs wird dort aber das ganze Jahr Weihnachten gefeiert werden, sondern es soll über die Geschichte der Geburt Christi und regionale Weihnachtsbräuche informiert werden.“ Dazu solle neben der Krippe in der Kirche und auf dem Kirchgrundstück eine Dauerausstellung eingerichtet werden. Regelmäßige Konzerte und ein Adventsmarkt sollten das Angebot ergänzen.
Das Projekt „Weihnachtskirche Polenzko“ ist über die Stiftung Entschlossene Kirchen vernetzt mit weiteren Themenkirchen, dem Dorfkirchenmuseum in Garitz und den Naturpark Fläming. Es wird eine Anbindung an den Fläming-Radwanderweg von Berlin nach Dessau geben. Dazu sollen Rastmöglichkeiten sowie WCs zur Verfügung gestellt werden.
Grundlage des Projektes ist insbesondere die Sanierung der über 800-jährigen Feldsteinkirche an Dach und Fach. Hier gilt es große Schäden an tragenden Holzkonstruktionen des Turmes, des Glockenstuhles und der Decke des Kirchenschiffes zu beheben. Das Dach muss neu gedeckt werden. Die Kosten für die Sanierung werden auf rund 410.000 Euro geschätzt. Einen nicht unerheblichen Teil muss die Gemeinde selbst aufbringen und bittet daher um Spenden.
- Geschichte der Kirche
- Feldsteinkirche, erbaut Ende des 12. Jahrhunderts
- heutiges Bild wird durch grundlegende Veränderungen aus dem Jahr 1884 bestimmt: die Westfassade neu aufgemauert, westlicher Eingangsvorbau angefügt, Fachwerkdachreiterturm, Mauerkanten mit Betonung der Ecken, Fenster und Priesterpforte neu gestaltet.
- Emporen, Gestühl, Altar, Kanzel und Taufstein stammen ebenfalls aus dem Jahr 1884
- Orgel um 1850 Orgelbauer Hoff, Dessau
- Die Glocke wurde 1884 von der Firma Ulrich in Apolda gegossen
- Herausragend ist die Qualität der vier barocken Epitaphe aus Sandstein der Patronatsfamilie von Metsch. Die Bildwerke tragen reichen figürlichen Schmuck und Portraits der Verstorbenen.
Auskunft erteilt:
Zerbst – Landeskirche