Neue anhaltischer Landeskirchenrat wird eingeführt
Dessau-Roßlau, am – In einem Festgottesdienst in der Dessauer Kirche St. Georg werden am Sonntag, 25. Januar, um 14.00 Uhr die Mitglieder des neuen Landeskirchenrates der Evangelischen Landeskirche Anhalts in ihr Amt eingeführt. Dem Gremium gehören Kirchenpräsident Joachim Liebig, Oberkirchenrat Manfred Seifert und Oberkirchenrat Wolfgang Philipps an. Sie waren am 14. November 2008 von der anhaltischen Landessynode für die Dauer von sechs Jahren gewählt worden und haben ihr Amt am 1. Januar 2009 angetreten.
Kirchenpräsident Liebig wird in dem Gottesdienst zugleich als zweiter Pfarrer der Kirchengemeinde St. Georg eingeführt und hält auch die Predigt. Grußworte im Anschluss sprechen Jürgen Johannesdotter, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe sowie Winfried Willems, Staatssekretär im Kultusministerium Sachsen-Anhalt. Weitere Mitwirkende im Gottesdienst sind unter anderem Axel Noack, Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Dr. Gerhard Feige, Bischof des Bistums Magdeburg, Dr. Alwin Fürle, Präses der anhaltischen Landessynode, Annegret Friedrich-Berenbruch, Kreisoberpfarrerin im Kirchenkreis Dessau, Martin Günther, Pfarrer der Kirchengemeinde St. Georg sowie Mitglieder des Gemeindekirchenrates der Georgengemeinde. Die musikalische Gestaltung übernehmen Landeskirchenmusikdirektor Martin Herrmann an der Orgel sowie Bläserinnen und Bläser aus Anhalt unter Leitung von Landesposaunenwart Steffen Bischoff. ------------- Hintergrund Der anhaltische Landeskirchenrat, dessen Vorsitz der Kirchenpräsident innehat, ist neben der Kirchenleitung und der Landessynode eines der drei Leitungsgremien der anhaltischen Landeskirche. Aufgaben des Landeskirchenrates sind unter anderem: Er leitet das Landeskirchenamt, entsendet und beauftragt die Pfarrerinnen und Pfarrer und überträgt ihnen Pfarrstellen, er übt über alle Mitarbeitenden die Dienstaufsicht aus. Der Landeskirchenrat stellt Gemeindepädagoginnen und -pädagogen sowie Kirchenmusikerinnen und -musiker für die Gemeinden ein, er verwaltet das Vermögen und die Finanzen der Landeskirche und betreut ihre Grundstücke und Gebäude. Er legt der Landessynode im Einvernehmen mit der Kirchenleitung den Haushaltsplan der Landeskirche sowie die Jahresrechnung vor, er beaufsichtigt die Verwaltung in den Kirchengemeinden, überwacht die Einhaltung der verfassungsmäßigen und sonstigen kirchengesetzlichen Bestimmungen und leitet alle Einnahmen und Ausgaben der Landeskirche über die Landeskirchenkasse. Gemeinsam mit dem Präsidium der Landessynode sowie zwei weiteren Synodalen bildet der Landeskirchenrat die Kirchenleitung. Vorsitzender ist ebenfalls der Kirchenpräsident. Die Landessynode besteht aus 33 von den Ältesten der Kirchenkreise gewählten und sechs von der Kirchenleitung berufenen Synodalen. Zwei Drittel der Synodalen sind Nichttheologen, ein Drittel Theologen. Die Stellvertreter der Landessynodalen werden von den Kreissynoden gewählt. In der anhaltischen Landeskirche leben rund 48.600 Gemeindeglieder in 150 selbstständigen Kirchengemeinden. Diese sind in den fünf Kirchenkreisen Ballenstedt, Bernburg, Dessau, Köthen und Zerbst zusammengefasst. Die geistliche Leitung und die Dienstaufsicht in den Kirchenkreisen üben die Kreisoberpfarrer aus. Zurzeit sind in den Gemeinden 54 Pfarrerinnen und Pfarrer sowie 39 hauptamtliche Mitarbeiter im Verkündigungsdienst, d. h. Katecheten und Kirchenmusiker, beschäftigt. Dessau-Roßlau, 21. Januar 2009 ---------------- Biografien Kirchenpräsident Joachim Liebig Nach der Wahl durch die anhaltische Landessynode am 14. November 2008 tritt Joachim Liebig am 1. Januar 2009 die Nachfolge von Helge Klassohn als Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts an. Liebig wurde 1958 in Hildesheim geboren und war bislang Superintendent in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe. Er studierte ab 1978 evangelische Theologie an der Kirchlichen Hochschule Bethel und in Hamburg und absolvierte 1985 bis 1987 sein Vikariat in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe. Er leistete ein Praktikum im Osterzgebirge und sammelte Auslandserfahrung in England und Frankreich. Nach dem zweiten theologischen Examen 1987 wurde Liebig die Pfarrstelle in der Kirchengemeinde Frille nahe Minden übertragen. Zwischen 1989 und 2000 übernahm er neben seiner Arbeit als Pfarrer – wie in Schaumburg-Lippe üblich – zahlreiche, zeitlich befristete Zusatzbeauftragungen. Er war unter anderem zehn Jahre lang Pressesprecher der Landeskirche Schaumburg-Lippe, vier Jahre lang Landesjugendpastor, er war Gründer und langjähriger Vorsitzender der Bibelgesellschaft. 2000 wurde Liebig zum Superintendenten des Kirchenbezirks West (12 Pfarrstellen) ernannt. Bis Jahresende 2007 war er Präsident der Landessynode in Schaumburg-Lippe und hat dann auf eigenen Wunsch für die folgende Synodalperiode nicht mehr kandidiert. Bis Ende 2008 war er Präsident der Synode der Konföderation Evangelischer Kirchen in Niedersachsen. Liebig war ehrenamtlicher Vorsitzender des „Evangelischen Altersheims in Bückeburg e.V.“, einer Pflegeeinrichtung mit 80 Mitarbeitenden. Joachim Liebig ist verheiratet und Vater von drei Kindern im Alter von 18, 20 und 21 Jahren. ------ Oberkirchenrat Manfred Seifert – Geboren 1951 in Werdau (Sachsen), Der Vater Schornsteinfeger, die Mutter Imkerin, der einzige Bruder Pfarrer in Wolfen-Nord – Schulzeit in Dresden, Neustadt/Sachsen und Sebnitz – 1970 Abitur und Facharbeiterbrief als Landmaschinenschlosser – 18 Monate DDR-Volksarmee in Erfurt – 1972-1977 Theologiestudium in Halle/Saale – 1977/78 Vikariat in Raguhn – 1979 Ordination zum Pfarrdienst in Dessau – 1979-1994 Pfarrer in Raguhn – 1980-1990 nebenamtlich Beauftragter für Schülerarbeit in der Evangelischen Landeskirche Anhalts. In dieser Funktion u.a. Organisation von Rüstzeiten und Seminaren für Jugendliche, Schülerarbeit, Pflege des Kontaktes zur Evangelischen Jugend der Evangelischen Landeskirche Hessen-Nassau (Partnerkirche für die Jugendarbeit) und Begleitung des Landesjugendkonventes. – 1994 Wahl in den Landeskirchenrat der anhaltischen Landeskirche. Als Dezernent zuständig u.a. für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, den schulischen Religionsunterricht, den Aufbau ev. Grundschulen und die Kirchenmusik – Seit 1975 verheiratet mit Gisela Seifert, Pfarrerin an der Petrusgemeinde Dessau – Drei Töchter --------------- Oberkirchenrat Wolfgang Philipps – Geboren am 28.07.1947 in Bünde/Westfalen; Vater Mineralölkaufmann, Mutter Gymnastiklehrerin; aufgewachsen zunächst im Pfarrhaus Bünde, wo der Großvater Pfarrer war – Juni 1954 Umzug nach Willich bei Krefeld am Niederrhein – 1958-1966 Besuch des Humanistischen Gymnasiums Krefeld, Abitur Mitglied einer CVJM-Vorlandgrupe in Willich – 1967-1969 Soldat auf Zeit, Abschluss als Leutnant der Reserve – 1970-1976 Jurastudium in Bonn und Freiburg, 1.Staatsexamen – 1976-1979 Referendariat am OLG Köln mit Abschluss 2. Staatsexamen – September 1979-15. März 1993 Angestellter der EKD und Mitarbeiter des Bevollmächtigten des Rates der EKD am Sitz Bundesrepublik Deutschland in Bonn – 1992 Wahl zum Finanzdezernenten der Evangelischen Landeskirche Anhalts 16. März 1993 Dienstantritt im Landeskirchenrat der Evangelischen Landeskirche Anhalts – 27. März 1981 Heirat mit Ursula, geb. Droste, zwei Töchter