"Netzwerk Gelebte Demokratie" in Dessau gegründet
Dessau-Roßlau, am – Dessau-Roßlau (epd). In Dessau-Roßlau ist am 7. Dezember ein „Netzwerk Gelebte Demokratie“ ins Leben gerufen worden. Ziel des Zusammenschlusses sei es, die bestehenden Aktivitäten besser zu koordinieren und kulturelle Vielfalt, Toleranz und Weltoffenheit noch stärker in der Bevölkerung zu verankern, teilte das städtische Gleichstellungsbüro auf epd-Anfrage mit.
In drei Arbeitsgruppen sollen Handlungsstrategien gegen Aufmärsche, Gewalttaten und Propagandadelikte von Rechtsextremisten, die Entwicklung einer „Erinnerungskultur“ zur Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus sowie zur Öffentlichkeitsarbeit entwickelt werden. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Vertreter der Stadtverwaltung, der Deutschen Angestellten Akademie, des Anhaltischen Theaters, der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau, der Koordinierungsstelle des „Lokalen Aktionsplans für Demokratie und Toleranz“, der Gewerkschaften sowie der Kirchen. Die meisten von ihnen arbeiten bereits in dem seit zehn Jahren bestehenden „Bündnis gegen Rechtsextremismus“ mit. Die Federführung des Netzwerks hat eine Lenkungsgruppe. Geplant sind zum Beispiel Bildungsangebote zum interkulturellen Dialog und zur Aufklärung über Rechtsextremismus. Außerdem soll ein eigenständiger Internet-Auftritt des Netzwerks entwickelt werden. Dessau-Roßlau ist regelmäßig Schauplatz von überregionalen Aufzügen von Neonazis, so zum Beispiel jährlich im März, wenn an den verheerenden alliierten Bombenangriff 1945 auf das Stadtzentrum erinnert wird. (6452/07.12.2009) www.lap-dessau-rosslau.de