Evangelische Landeskirche Anhalts

Menschenkette gegen Neonazis

Dessau-Roßlau, am – Dessau-Roßlau (epd). Rund 2.500 Menschen haben am Samstag in Dessau-Roßlau gegen einen Aufzug von Rechtsextremisten protestiert. Rund um die Innenstadt zog sich eine 2,3 Kilometer lange Menschenkette unter dem Motto «Bunt statt Braun». Außerdem fanden Mahnwachen statt. Anlass des rechten Aufzuges mit laut Polizei 200 Teilnehmern war der schwerste alliierte Bombenangriff auf Dessau im Zweiten Weltkrieg am 7. März 1945. An diesem Tag hatte in der Dessauer Pauluskirche aber auch ein demokratisches Friedenskonzert stattgefunden.

Den Tag nutzen Rechtsextremisten seit Jahren für ihre Propaganda. Ziel ihres «Trauermarsches» war wie in den vergangenen Jahren auch der Haupteingang zu einem Friedhof, auf dem sich ein Soldaten-Denkmal befindet.

Zu weiteren Gegenaktionen gehörten ein «Toleranzlauf» entlang der Menschenkette sowie ein «Demokratischer Stadtrundgang» mit Prominenten aus Politik und Kirche. Darunter waren Oberbürgermeister Klemens Koschig (parteilos) und der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig.

Zu den Protesten aufgerufen hatten das Netzwerk Gelebte Demokratie, die Stadt und die Evangelische Landeskirche Anhalts. Bei einer Auftaktkundgebung mahnte Sachsen-Anhalts Landtagspräsident Detlef Gürth Zivilcourage an. Den ewig Gestrigen dürfe kein Platz für Geschichtsverfälschung und Nazi-Propaganda überlassen werden, erklärte der CDU-Politiker.

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