Evangelische Landeskirche Anhalts

Medienpreis zu Rechtsextremismus in Magdeburg verliehen

Dessau-Roßlau, am – Magdeburg (epd). Sachsen-Anhalt hat am 31. Januar zum zweiten Mal den mit 3.000 Euro dotierten Journalistenpreis „Rechtsextremismus im Spiegel der Medien“ verliehen. Die Auszeichnung erhielten zu gleichen Teilen die freie Mitarbeiterin der Frauenzeitschrift „Brigitte“, Kristina Maroldt, und der Radiojournalist Thilo Schmidt. Mit „Anerkennungen“ wurden zudem der Kölner Hörfunkautor Thorsten Poppe sowie das Autorenteam Inga Klees/Heiner Hoffmann vom Mitteldeutschen Fernsehen geehrt.

Journalisten komme eine wichtige Rolle zu, wenn es darum gehe, „rechtsextreme Ansätze und Tendenzen“ aufzuspüren und darzustellen, sagte die Justizministerin von Sachsen-Anhalt, Angela Kolb (SPD), bei der Preisverleihung im Opernhaus des Magdeburger Theaters. Mit einem solchen Engagement werde der Blick der breiten Öffentlichkeit „auf unheilvolle Entwicklungen voller Intoleranz und Missachtung der demokratischen Grundwerte“ gelenkt. Der Medienpreis, zu dem insgesamt 87 Beiträge eingereicht wurden, wird vom Magdeburger Justizministerium und vom Deutschen Journalistenverband (DJV) verliehen. DJV-Landesvorsitzender Uwe Gajowski erklärte, Journalisten dürften nicht abseits stehen, wenn es darum gehe, „Angriffe von rechts“ auf die Demokratie abzuwehren. Es bleibe Aufgabe der Medien aufzuzeigen, dass Rechts-extremisten entgegen eigener Darstellung „keine Biedermänner, wohl aber immer Brandstifter“ seien. Die aus Baden-Baden stammende Maroldt erhielt den Preis für ihren am 30. Juli 2008 in der Zeitschrift „Brigitte“ erschienenen Artikel „Die Gefahr aus der Mitte“. Schmidt aus Siegen (Nordrhein-Westfalen) wurde für drei verschiedene Beiträge geehrt, die der Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur 2008 und 2009 gesendet hatten. Poppe bekam die „Anerkennung“ für seinen Hörfunkbeitrag „Rechtsaußen im Abseits“ über Rechtsextremismus und Antisemitismus im Fußball. Das Team Klees/Hoffmann wurde für die Fernsehdokumentation „NPD-Schöffen“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im Rahmen einer Gala unter dem Motto „TON ANGEBEN. Gegen rechte Gewalt“ statt. Den Abschluss bildete ein Konzert der Berliner Hip-Hop- und Balkanbeat-Sängerin „Miss Platnum“. Die Initiative für den Preis ist Teil der landesweiten Aufklärungskampagne „Hingucken! Einmischen!“. Sie war 2006 als Konsequenz aus schweren rechtsradikalen und rassistischen Überfällen in Sachsen-Anhalt ins Leben gerufen worden. Der Preis wurde nach 2008 in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. (0511/31.01.2010)