Martinszentrum Bernburg erhält Auszeichnung
Dessau-Roßlau, am – Das Evangelische Martinszentrum Bernburg hat im Rahmen des Architekturpreises Sachsen-Anhalt eine Auszeichnung erhalten. Die Ehrung, mit der die Arbeit des Leipziger Architekturbüros Weis & Volkmann gewürdigt wurde, fand am Freitag in Magdeburg statt. In einer bundesweit einmaligen Verbindung sind unter dem Dach der 1887 erbauten Martinskirche Bernburg eine evangelische Grundschule samt Hort, ein christlicher Kindergarten und die evangelische Martinsgemeinde Bernburg untergebracht.
„Wir freuen uns mit den Architekten über die Auszeichnung. Und besonders freuen wir uns mit der Gemeinde, dass mit dem Martinszentrum gerade auch für Kinder ein so ästhetisch hochwertiger Lern- und Lebensraum geschaffen wurde“, sagt Oberkirchenrat Manfred Seifert, Schuldezernent der anhaltischen Landeskirche, die Schulträger ist. In die engere Auswahl zum Architekturpreis Sachsen-Anhalt, der alle drei Jahre vergeben wird, waren 13 Bauten gekommen. Der Hauptpreis ging an das Museum Luthergeburtsthaus in Eisleben, weitere Auszeichnungen erhielten vier Gebäude, unter anderem das Martinszentrum Bernburg. Dort wird nach der Ehrung in den nächsten Tagen eine gläserne Tafel im Schul-Foyer angebracht. Sie wurde am Freitag von Kultusminister Prof. Jan-Hendrik Olbertz und dem Präsidenten der Architektenkammer Sachsen-Anhalt, Prof. Ralf Niebergall, überreicht. Kultusminister Olbertz hob in der Beurteilung der Jury das Martinszentrum als vorbildliches Beispiel für die intelligente Umnutzung einer historisch gewachsenen Situation hervor. „Die schwierige Aufgabe, alte und neue Architektur zu verbinden und deren eigenständige Qualität zu verstärken, ist in diesem Projekt sehr gut gelungen“, sagte Olbertz. Hervorzuheben seien auch die Nachhaltigkeit und der soziale Gewinn: „Die nachhaltige Struktur wird bewirkt durch die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes Holz und den kostenbewussten Einsatz der Mittel.“ Der Soziale Gewinn sei schon in der Projektierungsphase entstanden, indem viele Bürger an der Planung mitbeteiligt worden seien und dem Ort damit eine neue kulturelle Identität verliehen hätten. „Die neutrale Verschränkung von Schule, Hort, Kindertagesstätte und Gotteshaus lässt außerdem einen sozialen Mehrwert erwarten, der sonst nicht gegeben wäre. Das Projekt Martinszentrum kann man ganz im Sinne von Beuys als soziale Skulptur bezeichnen. Es ist für die Innenstadt ein weiterer Schritt zur urbanen Belebung.“ Ergebnisse zum Architekturpreis: www.ak-lsa.de Weitere Infos: www.martinszentrum-bernburg.de Dessau-Roßlau / Bernburg, 13. Januar 2008