Evangelische Landeskirche Anhalts

Mahnfeuer an 25 Elbe-Orten zwischen Sachsen und Nordsee

Dessau-Roßlau, am – Dresden /Cuxhaven (epd). Mit „Mahnfeuern“ ist am 19. September entlang der Elbe zwischen Sachsen und der Nordsee auf die Gefährdung der Flusslandschaft durch Bauarbeiten aufmerksam gemacht worden. In 25 Orten hätten sich insgesamt rund 2.000 Menschen beteiligt und damit deutlich gemacht, dass sie die aktuelle Flusspolitik „nicht unwidersprochen hinnehmen“, teilten die Organisatoren am 20. September in Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) mit.

Zu den Orten mit dem größten Zuspruch bei der Kampagne hätten Magdeburg sowie Coswig und Wörlitz in Sachsen-Anhalt gehört, sagte die Koordinatorin der Umweltverbände in der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe, Iris Brunar, dem epd. Zu den bedrohten Flächen gehörten das Dessau-Wörlitzer Gartenreich als UNESCO-Weltkulturerbe und das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Das Gartenreich wird von der Elbe auf einer Länge von 43 Kilometer durchquert. Die Pflanzen und Altwasserläufe in den historischen Parks sind von den Wasserständen abhängig. Außerdem plant die Bundesregierung dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zufolge, die Elbe massiv auszubauen. In einem industriepolitischen Konzept des Wirtschaftsministeriums werde vorgeschlagen, in sämtlichen Bundeswasserstraßen eine „Abladetiefe“ von 2,80 Meter zu schaffen. Die Folge wäre eine Vertiefung der Fahrrinnen auf mindestens drei Meter, kritisierte der BUND. Ein weiterer Vorschlag des Ministeriums sehe eine Stabilisierung des Wasserstandes der Elbe vor. Dies sei jedoch wegen des schwankenden Pegels ohne Kanalisierung und Staustufen gar nicht möglich, wie der BUND warnte. Die Pläne der Bundesregierung bedeuteten einen „Rückfall in das alte, betonorientierte Denken“. Aufgerufen zu den Mahnfeuern hatten Bürgerinitiativen, Umweltverbände, Parteien und Kirchen. Mit ihnen wollten die Organisatoren nach eigenen Angaben auch darauf hinweisen, dass das Schicksal der gesamten Flusslandschaft ebenso durch Vorhaben wie etwa neue Kohlekraftwerke und die Verlängerung der Autobahn 14 von Magdeburg nach Schwerin aufs Spiel gesetzt werde. Der ökologische und touristische „Schatz Elbe“ dürfe nicht einer unkontrollierten „Bauwut“ geopfert werden, hieß es. Bei einer Ansprache auf dem Magdeburger Domfelsen verlangte Domprediger Giselher Quast ein „Ende der Schaukelpolitik um die Elbe“. Der Fluss brauche „unsere Radikalität“, damit sich der Dom auch in 800 Jahren noch so in der Elbe spiegele wie heute. (4908/20.09.2009) www.elbeinsel.de