Evangelische Landeskirche Anhalts

Landesweiter Hospiztag in Dessau-Roßlau

Dessau-Roßlau, am – Die Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Sachsen-Anhalt veranstaltet am kommenden Samstag 19. April 2008 in Dessau in der Anhaltischen-Diakonissenanstalt den diesjährigen Hospiz-Begegnungs- und Weiterbildungstag. Es haben sich über 100 Teilnehmende aus der Hospizarbeit angesagt. Als Hauptthema steht die Trauerbegleitung auf dem Programm. Darüber hinaus geht es um Fragen der ambulanten schmerztherapeutischen Versorgung und um die Qualität und Stärkung der Arbeit mit Ehrenamtlichen. Am Tagungsort besichtigen die Teilnehmer auch das jüngste stationäre Hospiz, das im Dezember 2007 in der Anhaltischen Diakonissen-Anstalt eröffnet wurde.

Zurzeit sind in Sachsen-Anhalt ca. 450 ausgebildete einsatzbereite Ehrenamtliche in den verschiedensten Städten und Kreisen engagiert. Fast alle Landkreise werden inzwischen erreicht. In den stationären (4) und ambulanten (16) Einrichtungen wurden im Jahr 2007 ca. 1.000 Menschen in der letzten Lebensphase direkt unterstützt. Erstmals befindet sich in Sachsen-Anhalt seit 2007 ein ambulanter Kinderhospizdienst im Aufbau. Mindestens 120 Menschen haben durch die verschiedenen Angebote von Trauerbegleitung Hilfe in der Trauerphase erfahren. In zahlreichen Veranstaltungen, Seminaren und Schulungen haben darüber hinaus ca. 1.500 Menschen, darunter viele Schüler, Informationen zum Thema „Sterbende begleiten“ bekommen. Sachsen-Anhalts Gesundheits- und Sozialministerin Dr. Gerlinde Kuppe eröffnet am 19. April die Tagung mit einem Grußwort und wird anschließend die dynamische Entwicklung der Hospizbewegung vorgestellt bekommen. Mit Referenten aus Berlin, Dresden und Thüringen erwartet die Teilnehmer ein gefülltes Programm. „Wir werden an diesem Tag auch die Forderung nach einer verlässlichen finanziellen Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt deutlich aussprechen, weil dieser wachsende Zweig bürgerschaftlichen Engagements auf Dauer nicht allein aus Spenden zu finanzieren ist und nicht durch jedes Jahr neu zu diskutierende Projektmittel gefährdet werden darf“, erklärt Pfarrer Ulrich Paulsen, Vorsitzender der Hospiz-Arbeitsgemeinschaft im Land. Die LAG tritt für eine qualifizierte multiprofessionelle Unterstützung auch in der letzten Lebensphase als Alternative zu dem schnellen Ruf nach aktiver Sterbehilfe ein. Sie setzt sich für eine verbesserte flächendeckende schmerztherapeutische Versorgung ein, die verbunden mit pflegerischer und psycho-sozialer Unterstützung versucht, Lebensqualität auch in der letzten Lebenszeit aufrecht zu erhalten. Die LAG ruft dazu auf, die bestehenden und entstehenden Aktivitäten stärker miteinander zu vernetzen und aufeinander abzustimmen. Die Tagung beginnt 10.00 Uhr und endet gegen 15.30 Uhr (Dessau, Gropiusallee 3). Weitere Informationen über www.hospiz-sachsen-anhalt.de oder Pfarrer Ulrich Paulsen, Stendal, Tel 03931/662180 Dessau-Roßlau, 16. April 2008