Kurt-Weill-Fest Dessau beginnt
Dessau-Roßlau, am – Dessau-Roßlau (epd). Mit der Eröffnung des 19. Kurt-Weill-Festes in Dessau-Roßlau am 25. Februar starten die Organisatoren eine dreiteilige Themenreihe zu den Lebensstationen des deutsch-amerikanischen Künstlers. Das bis 13. März laufende Festival werde unter dem Motto „Berlin im Licht“ Einblicke in die faszinierende Zeit der 20er und 30er Jahre in der Hauptstadt bieten, teilte die Kurt-Weill-Gesellschaft am 24. Februar in Dessau-Roßlau mit.
Zum Auftakt am Freitagabend erklingen Weills erste Oper „Der Protagonist“ und die Oper „I Pagliacci“ (deutsch: Der Bajazzo) von Ruggero Leoncavallo (1857-1919).
Aufgeführt werden die Werke den Angaben zufolge vom Chor des Dessauer Anhaltischen Theaters, der Anhaltischen Philharmonie und Solisten. Die beiden Opernwerke führen in das Milieu der Schauspieler und Komödianten. Der Darbietung im Theaterbau geht ein Festakt voraus, bei dem als Redner unter anderen Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) erwartet wird.
Im Rahmen der neuen Themenreihe bei den Festen folgt 2012 als Schwerpunkt Paris und ein Jahr später New York. Präsentiert werden soll ein „klingender Städte-Dreisprung“ zu den Lebens- und Arbeitsstätten Weills. Im dramaturgischen Mittelpunkt stehen Leben und Werk von Weill und zeitgenössischen Künstlern. Weill selbst repräsentiere das aufbrechende 20. Jahrhundert. Er habe aber auch die zwei Weltkriege, die Gräuel der Nazi-Diktatur und die Teilung der Welt in Ost und West erlebt.
Das diesjährige Festival umfasst Konzerte, Filmvorführungen, Sonderführungen und zwei Ausstellungen. Veranstaltungsorte sind neben Dessau-Roßlau auch Bitterfeld-Wolfen und Wittenberg. Zu den Höhepunkten gehört die Uraufführung der Musik zu dem Animationsfilm „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ von 1926. Der Komponist Renaud Garcia-Fons hat dazu im Auftrag der Kurt-Weill-Gesellschaft ein neues Werk verfasst. Die ursprüngliche Tonspur des Films ist verschollen. Neu im Angebot sind Konzerte unter dem Leitwort „Podium Junger Künstler“.
Kurt Weill (1900-1950) wurde als Sohn des Kantors der Dessauer jüdischen Gemeinde geboren. 1918 begann er in Berlin sein Musikstudium. Spätestens nach dem Erfolg der zusammen mit Bertolt Brecht (1898-1956) erarbeiteten „Dreigroschenoper“ gehörte Weill zu den bekanntesten Komponisten seiner Generation. Im Jahr 1933 floh er mit seiner Ehefrau Lotte Lenya nach Paris. Zwei Jahre später zog das Paar in die US-amerikanische Metropole New York, wo sich Weill als Theaterkomponist etablierte. (1008/24.02.2011)
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