Evangelische Landeskirche Anhalts

„Konstruktive Lösungen suchen“

Dessau-Roßlau, am – Bei ihrer Herbsttagung in Dessau hat die anhaltische Landessynode eine Erklärung zur Zukunft der Elbe bekräftigt, die beim Elbekirchentag im September in Dessau veröffentlicht worden war. In der Erklärung wird unter anderem vor einer weiteren Vertiefung der Elbe durch bauliche Eingriffe gewarnt. Begrüßt wird ein von Bund und Ländern angestrebtes Elbe-Gesamtkonzept. Dieses könne aber nur durch Beteiligung aller Betroffenen entwickelt werden. Gefordert wird dazu ein ergebnisoffener und transparenter Prozess.

„Unser Anliegen ist, eine Wiedergutmachung der seit Jahrzehnten anhaltenden Fehlentwicklungen zu fordern. Ein Umsteuern an der Elbe scheint uns dringend geboten“, heißt es abschließend. Verfasser der Erklärung sind Vertreter der Evangelischen Landeskirche Anhalts, des Bistums Magdeburg, der Dessauer Gemeinden der „Region an der Elbe“, der Evangelischen Akademie Wittenberg, der Stadt Dessau-Roßlau sowie von Bürgerinitiativen. [Der gesamte Text der Erklärung] (http://www.elbekirchentag.de/assets/files/elbekirchentag_2015_erklaerung.pdf).

Als Umweltbeauftragte der Landeskirche Anhalts gab Siegrun Höhne einen Überblick über Umweltinitiativen in der Landeskirche, etwa den Anhaltischen Umweltpreis, ein Bienenprojekt des Hortes der Evangelischen Grundschule Bernburg oder das Umweltmanagementsystem „Grüner Hahn“. „Umweltarbeit ist nichts Zusätzliches, sondern das umweltbewusste Beleuchten von Aufgaben, die wir sowieso zu tun haben“, sagt Höhne. In der öffentlichen Fragestunde der Synode forderte Udo Stork, Mitinitiator des Systems „Grüner Hahn“ in der Dessauer Petrusgemeinde, mehr Aufmerksamkeit für die Umweltarbeit in Anhalt.

Bericht des Flüchtlingsbeauftragten

Im weiteren Verlauf der Synode berichtete der Flüchtlingsbeauftragte der Landeskirche, Pfarrer Dr. Andreas Karras aus Görzig, über seine Arbeit. Zuständig ist er seit September für den östlichen Teil der Landeskirche. Wichtig, so Karras, sei für ihn die enge Abstimmung mit bestehenden Initiativen und Einrichtungen. Davon ausgehend wolle er eigene Akzente setzen, Aufklärungsarbeit sowohl bei Flüchtlingen als auch in der Bevölkerung leisten, Vorbehalte abbauen und bei Konflikten nach konstruktiven Lösungen suchen. Er berichtete von einer Feier zum Martinsfest in Görzig am 10. November, an der neben zahlreichen lokalen Vertretern auch 19 syrische Asylbewerber mitwirkten. Künftig soll es auch Begegnungen mit Flüchtlingen und Einheimischen im Mehrgenerationenhaus Görzig geben. Pfarrer Karras wies auch auf die in der Dessauer Auferstehungsgemeinde initiierte Aktion „Von Hand zu Hand im Advent“ hin, bei der Schulkinder Geschenkpäckchen für Flüchtlingskinder packen.

Wichtig, so der Flüchtlingsbeauftragte, sei weiter, die Eigenverantwortlichkeit bei Asylbewerbern zu fördern. „Das bedeutet freilich auch, dass politisch der Weg geebnet werden muss, die an Arbeit interessierten Flüchtlinge umstandslos in Arbeit zu bringen.“ Ein Beginn dieser Förderung zur Eigenverantwortung könne im Sport liegen. In Görzig sei daher der Aufbau einer offenen Sportgruppe geplant.

Mit Blick auf mögliche Spannungen zwischen Einheimischen und Flüchtlingen sagte Karras: „Maßstab für beide Seiten kann nur unser Grundgesetz sein und auch die Ausprägung der bei uns bewährten politischen Kultur. Zu dieser Kultur gehören an oberster Stelle die Akzeptanz der Menschenrechte, unter ihnen ganz besonders die Gedanken-, Gewissens-, Religions- und Meinungsfreiheit und selbstverständlich die Gleichberechtigung von Mann und Frau.“ Karras sprach sich zudem dafür aus, die Polizeikräfte in Sachsen-Anhalt zu stärken, „damit die Menschen unseres Landes, Einheimische wie Ausländer gleichermaßen, sich sicher fühlen und erkennen, es gibt keine rechtsfreien Räume und es wird sie auch künftig nicht geben“.

http://www.landeskirche-anhalts.de/landeskirche/synode

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