Konfirmanden backen „Brot für die Welt“
Dessau-Roßlau, am – 100 Brote an einem Vormittag – die über 20 Konfirmandinnen und Konfirmanden aus der Region an der Elbe in Dessau waren in der Bäckerei und Konditorei Meiling beileibe nicht nur Zaungäste. Unter fachkundiger Anleitung von Bäckermeister Veit Heinze und seinem Kollegen Christian Pollmann lernten die Jugendlichen, wie viel Sorgfalt und auch Mühe vonnöten sind, bis aus vielen Einzelzutaten ein frisch gebackenes, knuspriges Brot wird.
Hintergrund für den Besuch am Sonnabend in der Backstube war die bundesweite Aktion „5000 Brote“, die gemeinsam vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks, die Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und dem Hilfswerk „Brot für die Welt“ verantwortet wird. Sie findet nach 2014 bereits zum zweiten Mal statt und läuft noch bis zum Ersten Advent. Verkauft wurden die zahlreichen Brote dann nach einem Erntedankgottesdienst am Sonntag in der Dessauer Christuskirche zugunsten von Kinder- und Jugendbildungsprojekten in Kumasi (Ghana), San Salvador (El Salvador) und Tirana (Albanien). Der Erlös betrug stattliche 485 Euro.
Bei der Backaktion dabei war auch der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig, der sagte: „Das Erntedankfest erinnert mit der Aktion ‚5000 Brote‘ an eine alte Handwerkstradition von zentraler Bedeutung und die weiterhin andauernde Ernährungsnot in Teilen der Welt.“ Kreisoberpfarrerin Annegret Friedrich-Berenbruch betonte in ihrer Predigt am Sonntag, dass es gelte, „sich deutlich zu machen, in welch einem Überfluss wir leben im Vergleich zu Hunderten Millionen von Menschen, die täglich hungrig ins Bett gehen“. Pfarrer Stephan Grötzsch von der Christusgemeinde Großkühnau-Ziebigk sagte: „Die Konfirmanden haben einen Eindruck davon gewonnen, wie wertvoll unser Brot des Lebens ist.“
Nicht zuletzt lernten mit diesem Projekt junge Menschen einen der traditionsreichsten Handwerksberufe der Menschheitsgeschichte kennen. Nach dem Auftakt von „5.000 Brote“ in Zieko vor wenigen Wochen sind nun noch weitere Aktionen in Quellendorf und Köthen geplant. „Das Brot richtig schön zu verzieren, in den Ofen zu schieben und goldbraun wieder herauszuziehen, das war schon etwas ganz Besonderes“, schwärmte eine Konfirmandin. Ein Höhepunkt war freilich auch der zur Pause von Geschäftsführerin Katja Meiling-Wiltner kredenzte Pflaumenkuchen.
Das Titelmotto „5.000 Brote“ nimmt Bezug auf die biblische Geschichte von der Speisung der Fünftausend. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden lernen aber nicht nur etwas über die Herstellung und die biblische Bedeutung des Brotes, sondern beschäftigen sich auch mit Fragen der Gerechtigkeit, der Bildung und der Lebenswirklichkeit von Gleichaltrigen in anderen Teilen der Welt.
Ballenstedt, Bernburg, Dessau, Köthen, Zerbst – Gesellschaft