Evangelische Landeskirche Anhalts

Klassohn: Mittelregion wird zerschnitten

Dessau-Roßlau, am – Kirchenpräsident Helge Klassohn hat die Folgen des von der Landesregierung beschlossenen Gesetzesentwurfs zur Neuordnung der Landkreise bedauert. „Es ist schade, dass die für die Identität unseres Bundeslandes so wichtige Mittelregion damit in viele Teile zerschnitten wird“, sagte Klassohn. „Der historischen und kulturellen Bedeutung Anhalts wird das Gesetz nicht gerecht. Eine Stärkung der strukturschwachen anhaltischen Gebiete wäre von großer Bedeutung gewesen.“

Die Evangelische Landeskirche Anhalts, so Klassohn, befürworte weiterhin die Bildung eines Regional- oder Großkreises Anhalt mit Dessau-Roßlau als kreisfreiem Oberzentrum, das – entsprechend westdeutschen Vorbildern – durchaus Sitz der Kreisverwaltung sein könnte. Pläne, den Wörlitzer Winkel in den Kreis Wittenberg zu integrieren, bezeichnete Klassohn als wenig hilfreich: „Wörlitz und Umgebung gehören zum Dessau-Wörlitzer Gartenreich, das der Region ein Gesicht gibt.“ Er halte deshalb eine Orientierung des Wörlitzer Winkels hin nach Dessau für sinnvoller. Sei die Bildung eines Regional- oder Großkreises Anhalt nicht durchsetzbar, so sollte umgehend ein Landschaftsverband Anhalt gebildet werden, betonte Klassohn, „eine ‚Landschaft Anhalt‘ nach dem Vorbild etwa der ‚Landschaft Lippe‘ in Nordrhein-Westfalen. In solch einer Struktur wären kulturelle und landsmannschaftliche Belange dann aufgehoben“.