Kirchenpräsident Liebig besorgt über "Thor Steinar"-Laden
Dessau-Roßlau, am – Dessau-Roßlau (epd). Der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig hat sich besorgt über die Eröffnung eines Geschäfts in Dessau-Roßlau geäußert, das in Neonazi-Kreisen beliebte Waren führt. Dass es nunmehr auch in dieser Stadt einen Laden gibt, der „Thor Steinar“-Bekleidung vertreibt, sei „mehr als beunruhigend“, erklärte Liebig am 20. Januar.
Zwar seien Menschen, die diese Kleidung tragen, nicht pauschal als rechtsextrem einzustufen. Es gebe jedoch genügend Hinweise, die deutlich machten, dass „Thor Steinar“ mit Logo, Schriftzügen und Symbolen die Nähe zu rechtsradikalen Gruppen suche und damit auch eine Ideologie der Fremdenfeindlichkeit und des Rassismus befördere. Der Einfluss dieser Kleidung dürfe nicht unterschätzt werden, sagte Liebig. Nach Angaben des „Bündnisses gegen Rechtsextremismus“ in Dessau-Roßlau wurde das Geschäft mit der Bezeichnung „Rødberg“ am vergangenen Wochenende eröffnet. Dabei handele es sich vermutlich um den Umzug eines Ladens mit gleichem Namen aus Wittenberg, der allem Anschein nach geschlossen habe. Auch der Betreiber sei derselbe. Zum Angebot gehören laut Bündnis neben „Thor Steinar“-Bekleidung auch „Kampfsportartikel“ und Bekleidung mit dem Aufdruck einer örtlichen Feuerwehr. (0339/20.01.2009)