Kirchen erklären verbindliche Zusammenarbeit
Dessau-Roßlau, am – Magdeburg (epd). In Sachsen-Anhalt haben sich zehn christliche Kirchen zu engerer Zusammenarbeit verpflichtet. In einem Gottesdienst zum 30-jährigen Bestehen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) unterzeichneten ihre Vertreter am 7. März in Magdeburg eine Erklärung zur „Charta oecumenica“. Die europäischen Kirchen hatten die Leitlinien 2001 in Straßburg verabschiedet.
In der für Sachsen-Anhalt formulierten Erklärung verpflichten sich die beteiligten Kirchen zu mehr gemeinsamen Gottesdiensten sowie zu Absprachen bei missionarischen Vorhaben und bei Bildungsprogrammen. Außerdem sollen regionale Kirchentage „so weit wie möglich in ökumenischer Gemeinschaft“ gestaltet werden. Außerdem wollen sich die Kirchen zusammen für die Integration von Zuwanderern und gegen „jede Form von Menschenverachtung und Fremdenfeindlichkeit“ einsetzen, hieß es weiter. Die ACK Sachsen-Anhalt hat sich in ihrer heutigen Form 1993 konstituiert. Ihr gehören elf Kirchen und Glaubensgemeinschaften an, drei weitere verfügen über einen Gaststatus. Vorsitzender ist der Ballenstedter evangelische Kreisoberpfarrer Jürgen Dittrich. Nicht angeschlossen haben sich der Erklärung der Bund Freier evangelischer Gemeinden, die Siebenten-Tags-Adventisten und der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden „aus inhaltlichen Gründen“, wie Dittrich dem epd sagte. Die Russisch-Orthodoxe Kirche, die am Sonnabend aus Termingründen keinen Geistlichen entsandt hatte, will Dittrich zufolge die Unterzeichnung nachholen. Unter den Teilnehmern des Festgottesdienstes in der katholischen Sebastianskirche war auch der Vorsitzende der bundesweiten ACK, der Braunschweiger evangelische Landesbischof Friedrich Weber. Die Feier bildete Höhepunkt und Abschluss des traditionellen „Ökumenetages“ der ACK Sachsen-Anhalt. Sie sei bundesweit die erste Landesorganisation, die eigene Leitlinien zur „Charta oecume-nica“ beschlossen hat, erklärte Dittrich. www.ack-sachsenanhalt.de (1186/07.03.2009)