Evangelische Landeskirche Anhalts

Kirche Waldersee öffnet von Ostern an regelmäßig

Dessau-Roßlau, am – Erstmals seit der Flut 2002 ist die St.-Bartholomäi-Kirche im Dessau-Roßlau Ortsteil Waldersee an Wochenenden wieder regelmäßig geöffnet. Von Ostersamstag an können Besucher die Kirche sowie die Gruft von Fürst Franz und seiner Frau Luise jeweils samstags und sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr besichtigen. „Mit dem Obeliskenturm, der fürstlichen Grabstätte und der zentralen Lage im Dessau-Wörlitzer Gartenreich ist St. Bartholomäi eine ganz besondere Kirche“, sagt Pfarrerin Eva-Maria Schneider.

„Es uns wichtig, dass Besucherinnen und Besucher diese Besonderheiten auch außerhalb der Gottesdienstzeiten erleben können.“ Ein neu erschienenes Faltblatt informiert über die Kirche. Der Ostergottesdienst findet in St. Bartholomäi am Sonntag um 9 Uhr statt. -------- Hintergrund: Die St.-Bartholomäi-Kirche im damaligen Dorf Jonitz und heutigen Dessau-Roßlauer Ortsteil Waldersee wurde 1722 –25 unter Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau (1676-1747) erbaut. Der „Alte Dessauer“ hatte sie aus Dank für die glückliche Rückkehr seiner Söhne aus dem Türkenkrieg gestiftet. Unter Fürst Franz, dem Begründer des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches, wurde die Kirche ab 1816 nach dem Vorbild eines Garten-Musterbuches in klassizistischer Manier umgestaltet. Der neu errichtete Turm mit einem weithin sichtbaren Obelisken an der Spitze dient bis heute als Blickpunkt in der Landschaft. Er war aber auch als Mausoleum für Fürst Franz (1740-1817) und seine Gattin Luise (1750-1811) vorgesehen, die dort im Erdgeschoss, in dunklen Stuckmarmor-Sarkophagen mit weißen Porträtmedaillons aus Marmor und reichem bildhauerischen Schmuck, mitten in ihrem Gartenreich, die letzte Ruhestätte gefunden haben. Über dem Mittelteil des Grabmals befindet sich ein Stuckmarmor-Relief mit der Darstellung „Die drei Frauen am Grabe Christi“ des Dessauer Hofbildhauers Friedemann Hunold (1773-1840). Im Herbst 2001 wurde die Sanierung von Kirche und Mausoleum abgeschlossen. Nach dem Jahrhunderthochwasser 2002 – in der Kirche stand das Wasser 1,60 Meter hoch – mussten die daraus resultierenden Schäden aufwändig beseitigt werden. Die Kirche wurde 2005 wieder in Dienst genommen, mitsamt einer neuer Orgel der Bernburger Firma Kapischke und Friedrich. Die St.-Bartholomäi-Kirche befindet sich ganz in Nähe des Lutherwegs Sachsen-Anhalt (www.lutherweg.de). Die Kirchengemeinde hat heute 300 Mitglieder. Auskünfte erteilt: Pfarrerin Eva-Maria Schneider, Tel. 0340 / 216 0276