Kirche Eichholz wird in Dienst genommen
Dessau-Roßlau, am – Am kommenden Sonntag, 20. Oktober, um 14 Uhr wird die evangelische Kirche St. Trinitatis im anhaltischen Eichholz bei Zerbst mit einem Gottesdienst wieder in Dienst genommen. Der Kreisoberpfarrer des Kirchenkreises Zerbst, Jürgen Tobies, wird den neuen Altar weihen, der aus den über 800 Jahre alten Dachbalken der Feldsteinkirche gebildet wurde.
Die vom Bildhauer Till Hausmann geschaffenen so genannten „Prinzipalstücke“ verbinden historisches Eichenholz mit jüngerem und verweisen damit auf die Einheit von Alt und Neu in der gesamten Kirche: Neu errichtet wurde die Apsis, also der Abschluss des Chores, mit den raumhohen modernen Fenstern von Johannes Schreiter. Historisch sind hingegen das romanische Kirchenschiff und der mächtige Breitturm. Als Teil des Glaskunstprojektes „Lichtungen“ der Evangelischen Landeskirche Anhalts soll die Kirche in Eichholz künftig auch Radtouristen auf dem Elberadweg zum Verweilen im Zerbster Land einladen.
Die Eichholzer hatten 2015 beim Wettbewerb „Mach dich ran“ Spezial der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) und des Mitteldeutschen Rundfunks ein Preisgeld von 125.000 Euro errungen. Weitere Förderung kam vom Land Sachsen-Anhalt, der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt, dem Landkreis Anhalt Bitterfeld, der Ortschaft Leps-Eichholz-Kermen und der Evangelischen Landeskirche Anhalts. Zahlreiche Sponsoren und Einzelspender unterstützten die Sanierung. Überregionale Aufmerksamkeit erlangten die Eichholzer durch ausgefallene Ideen wie die „Eichholzschreiber“ aus historischem Dachstuhlholz sowie durch die mit hohem ehrenamtlichem Engagement durchgeführten Veranstaltungen auf der Eichholzer Koppel. Bisher wurden unter Leitung des Zerbster Ingenieurbüros Götz rund 500.000 Euro investiert. Der zweite Bauabschnitt wird derzeit beendet.
„Beim dritten Bauabschnitt werden wir aufgrund ausfallender Förderung Abstriche machen müssen“, sagt Gemeindekirchenratsvorsitzende Maren Gabriel. „Wir sind aber dankbar für das Erreichte und auch stolz, dass wir trotz der Größe der Aufgabe nicht den Mut verloren haben. Wir konnten erhalten, was frühere Generationen erschaffen haben. Zugleich ist ein Raum mit einer wunderbaren Atmosphäre entstanden.“ Der Abschluss der Sanierung ist im Jahr 2020 vorgesehen.
Auskunft erteilt: Pfr. Albrecht Lindemann, Tel. 0157 / 3436 4118
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