Evangelische Landeskirche Anhalts

"Asylbewerber dezentral unterbringen"

Dessau-Roßlau, am – Der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig hat eine dezentrale Unterbringung für Asylbewerber im Landkreis Wittenberg gefordert. Nach Schließung des umstrittenen Asylbewerberheims in Möhlau zum Jahresende 2012 sind nun 170 Asylbewerber in Vockerode untergebracht. Diese müssten auf kleinere Unterkünfte aufgeteilt und damit eine Ghettoisierung vermieden werden, betonte Liebig.

In einem Schreiben an Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht und an Landrat Jürgen Dannenberg warb der Kirchenpräsident dafür, bei der Suche nach Lösungen „die möglichen Entscheidungsspielräume der gesetzlichen Bestimmungen zu nutzen“. Zuvor hatte Liebig Gespräche zum Thema unter anderem mit einem Sprecher der Asylbewerbergruppe Vockerode sowie Pfarrern aus der Region und Vertretern der Evangelischen Akademie Wittenberg geführt.

Weiterhin warb der Kirchenpräsident dafür, „rechtsextremen Populisten entgegen zu treten, die aus der Situation Kapital schlagen wollen“. Zugleich dürften die Probleme der Unterbringung in Vockerode, sowohl für die Heimbewohner, als auch für die Einwohner des Ortes, nicht heruntergespielt, sondern müssten offen diskutiert werden. „Da bin ich als Kirchenvertreter keineswegs blauäugig.“ Grundsätzlich, so Liebig, sei das Asylrecht gerade aus christlicher Sicht schützenswert und dürfe nicht ausgehöhlt werden.

Kirchenpräsident Joachim Liebig ist der leitende Geistliche der Evangelischen Landeskirche Anhalts mit Sitz in Dessau. Am Sonntag, 2. Februar, 9.00 Uhr wird er in der Kirche Vockerode den Gottesdienst halten. Anschließend steht er beim Kirchenkaffee für Anfragen zum Thema allen Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung.

: cFriedrichstraße 22/24, 06844 Dessau-Roßlau
Tel. 0340 /2526-101, Fax 0340 / 2526-141
Mobil 0178 / 5222 177

Dessau – Gesellschaft