"Jetzt gesellschaftlichen Zusammenhalt in Anhalt fördern"
Dessau-Roßlau, am – Nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt hat Kirchenpräsident Helge Klassohn seine Erwartung bekräftigt, „dass in der Region Anhalt über die Ergebnisse der Kreisgebietsreform hinaus nun Impulse für einen gesellschaftlichen Zusammenhalt und eine gute kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung gegeben werden“. Resignation und Tendenzen zur Selbstaufgabe dürften nicht verstärkt, sondern die Beheimatung der Menschen und ihre Identifizierung mit dieser für das Bundesland Sachsen-Anhalt so wichtigen Region müssten unterstützt werden, sagte der Kirchenpräsident.
Große Zufriedenheit bekundete Klassohn darüber, dass die von der NPD gestützte DVU nicht in den Landtag gewählt worden sei. Dies spreche für ein klares politisches Urteil der Wählerinnen und Wähler, die sich von den aggressiven Parolen der DVU nicht hätten blenden lassen. Als alarmierend stufte der Kirchenpräsident hingegen „die katastrophal niedrige Wahlbeteiligung“ bei den Landtagswahlen ein. „Das deutet für mich auf eine wachsende Distanz gegenüber den politischen Parteien und demokratischen Institutionen in unserem Land hin. Hier haben sich Enttäuschung, Resignation und Protest gegenüber vielen Politikern verbunden.“ Bei Freude und Schmerz über Wahlsiege oder Niederlagen dürfe diese grundsätzliche und gefährliche Entwicklung nicht aus dem Blick geraten. Viele Menschen in Sachsen-Anhalt, sagte Klassohn weiter, sähen in der Linkspartei / PDS die einzige Oppositionspartei, „eine Partei, die in Fragen der sozialen Gerechtigkeit und der sozialstaatlichen Ordnung für sie eine immer größere Kompetenz gewinnt“. Der Wahlausgang sei ein deutlicher persönlicher Vertrauensbeweis für Ministerpräsident Prof. Wolfgang Böhmer. „Die Große Koalition von CDU und SPD hat vom Wähler den Auftrag erhalten, in den entscheidenden Problemen des Landes – der demografischen Situation, der Massenarbeitslosigkeit sowie der negativen ökonomischen und sozialstaatlichen Entwicklung – die Dinge zu Besseren zu wenden.“