Evangelische Landeskirche Anhalts

Jakobskirche Köthen wird wieder in Dienst genommen

Dessau-Roßlau, am – Mit einem Festgottesdienst am Sonntag, 12. September, 14.00 Uhr wird die St.-Jakobs-Kirche Köthen nach mehrmonatiger Sanierung wieder in Dienst genommen. Aufwändig instandgesetzt wurde der zuvor stark sanierungsbedürftige Innenraum des spätgotischen Gotteshauses. Eine Besonderheit ist das nun farblich in Grün gehaltene Gewölbe mit vergoldeten Kreuzrippen.

Die Kosten für die Sanierung liegen bei insgesamt 680.000 Euro, von denen allein die Kirchengemeinde über 150.000 Euro durch Spenden und Eigenmittel aufgebracht hat. Finanziell unterstützt wurde das Bauvorhaben vom Bund im Rahmen des Konjunkturpaketes II, aus Mitteln des städtebaulichen Denkmalschutzes, von der Union Evangelischer Kirchen (UEK), der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (Kiba), der Evangelischen Landeskirche Anhalts, der Ernst August Oetker-Stiftung und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Zur Wiederindienstnahme am Sonntag werden unter anderem Sachsen-Anhalts Kultusministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff, der Landrat des Landkreis Anhalt-Bitterfeld, Uwe Schulze, und der Köthener Oberbürgermeister Kurt-Jürgen Zander erwartet. Gestaltet wird der Gottesdienst vom anhaltischen Kirchenpräsidenten Joachim Liebig, dem Kreisoberpfarrer des Kirchenkreises Köthen, Dietrich Lauter, den Pfarrern der St.-Jakobs-Gemeinde, Horst Leischner und Wolfram Hädicke, Mitgliedern des Gemeindekirchenrates sowie dem Bachchor und dem Evangelischen Kinderchor Köthen unter Leitung von Kirchenmusikdirektorin Martina Apitz, die auch die Orgel spielt. „Für die 600 Jahre alte Jakobskirche ist es die größte Sanierung des Innenraumes seit 140 Jahren“, sagt Pfarrer Horst Leischner. „Und zur Wiederindienstnahme sind natürlich nicht zuletzt alle Köthener ganz herzlich eingeladen.“ „Die Gemeinde ist sehr glücklich über die gelungene Sanierung und bedankt sich herzlich bei allen Zuwendungsgebern, Förderern und Spendern“, betont Helga Warpakowski, Vorsitzende des Gemeindekirchenrates. Einer Planungsphase von 2006 bis 2009 folgte ab Mai 2009 eine Bauphase von 16 Monaten, die durch den harten Winter 2009/2010 länger als geplant ausfiel. Im Rahmen der Sanierungsarbeiten wurde der Kirchenraum gegen eindringende Nässe geschützt, ungeeignete Baustoffe wie etwa Zementputz wurden ersetzt und Teile des Putzes sowie des Sandsteinmauerwerkes erneuert. Weiterhin wurden die Wände und das Gewölbe neu gestrichen, die Gewölberippen instand gesetzt und vergoldet. Die noch nicht abgeschlossenen Malerarbeiten im südlichen Eingangsbereich und die Reparaturen des Dielenbodens werden im September fortgesetzt. Umgesetzt wurde die Sanierung vom Architekturbüro DS Architects. ------------------ Hintergrund Gleich aus welcher Richtung man sich Köthen nähert: Unübersehbar sind die Doppeltürme der Stadt- und Kathedralkirche St. Jakob. Sie sind das Wahrzeichen der Stadt. Die von Conrad Hengst und Vincenz Statz erbaute spätgotische Hallenkirche, deren Grundstein im Jahr 1400 gelegt wurde, hat eine neugotische Innengestaltung aus den Jahren 1866–1869. Im Südeingang findet sich mit der Statue des Namenspatrons der Kirche aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts das älteste Kunstwerk Köthens. Berühmt ist die nahezu im Originalzustand erhaltene Ladegast-Orgel von 1872. Die Fürstengruft beherbergt die fast vollständige Grablege des Fürstenhauses Anhalt-Köthen. ------------------ Buch zum Ende der Sanierungsarbeiten Unter dem Titel „Meine Geschichte mit St. Jakob“ ist zum Ende der Innensanierung ein Buch erschienen, in dem 25 Autoren ihre ganz persönliche Geschichte zur St.-Jakobs-Kirche festgehalten haben. Gemeinsame Herausgeber sind die Kirchengemeinde, die Köthen Kultur und Marketing GmbH und die Neue Fruchtbringende Gesellschaft. Zum Preis für 12,40 Euro ist das Buch in den Köthener Buchhandlungen, in der Stadtinformation und im Pfarramt St. Jakob zu erwerben. Weitere Infos: Tel. 03496 / 21 41 57 oder www.jakobskirche-koethen.de Dessau-Roßlau / Köthen, 9. September 2010