Jakobskirche Köthen ist nominiert
Dessau-Roßlau, am – Die kürzlich sanierte St.-Jakobs-Kirche Köthen ist in die engere Wahl für den Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt aufgenommen worden. Das hat die Architektenkammer des Landes vor wenigen Tagen bekannt gegeben.
Mit 12 weiteren Objekten ist die spätgotische Hallenkirche, deren umfassende Innensanierung vom Architekturbüro Sauer (ds-Architects) aus Köthen begleitet wurde, zugleich für den Publikumspreis im Rahmen des Architekturpreises nominiert.
Abgestimmt werden kann dafür auf der Internetseite der Architektenkammer Sachsen-Anhalt unter www.ak-lsa.de. Die Bekanntgabe der Gewinner und offizielle Preisverleihung wird am 15. Oktober stattfinden. Mit dem Publikumspreis ist erstmals auch ein Preisgeld von 1.000 Euro verbunden. Aufwändig instandgesetzt wurde bei der Köthener Jakobskirche der zuvor stark sanierungsbedürftige Innenraum. Eine Besonderheit ist das nun farblich in Grün gehaltene Gewölbe mit vergoldeten Kreuzrippen. Die Kosten für die Sanierung liegen bei insgesamt 680.000 Euro, von denen allein die Kirchengemeinde über 150.000 Euro durch Spenden und Eigenmittel aufgebracht hat.
Finanziell unterstützt wurde das Bauvorhaben vom Bund im Rahmen des Konjunkturpaketes II, aus Mitteln des städtebaulichen Denkmalschutzes, von der Union Evangelischer Kirchen (UEK), der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (Kiba), der Evangelischen Landeskirche Anhalts, der Ernst August Oetker-Stiftung und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Einer Planungsphase von 2006 bis 2009 folgte ab Mai 2009 eine Bauphase von 16 Monaten, die durch den harten Winter 2009/2010 länger als geplant ausfiel. Im Rahmen der Sanierungsarbeiten wurde der Kirchenraum gegen eindringende Nässe geschützt, ungeeignete Baustoffe wie etwa Zementputz wurden ersetzt und Teile des Putzes sowie des Sandsteinmauerwerkes erneuert. Weiterhin wurden die Wände und das Gewölbe neu gestrichen, die Gewölberippen instand gesetzt und vergoldet.
Hintergrund
Gleich aus welcher Richtung man sich Köthen nähert: Unübersehbar sind die Doppeltürme der Stadt- und Kathedralkirche St. Jakob. Sie sind das Wahrzeichen der Stadt. Die von Conrad Hengst und Vincenz Statz erbaute spätgotische Hallenkirche, deren Grundstein im Jahr 1400 gelegt wurde, hat eine neugotische Innengestaltung aus den Jahren 1866–1869. Im Südeingang findet sich mit der Statue des Namenspatrons der Kirche aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts das älteste Kunstwerk Köthens. Berühmt ist die nahezu im Originalzustand erhaltene Ladegast-Orgel von 1872. Die Fürstengruft beherbergt die fast vollständige Grablege des Fürstenhauses Anhalt-Köthen.
Buch zum Ende der Sanierungsarbeiten
Unter dem Titel „Meine Geschichte mit St. Jakob“ ist zum Ende der Innensanierung ein Buch erschienen, in dem 25 Autoren ihre ganz persönliche Geschichte zur St.-Jakobs-Kirche festgehalten haben. Gemeinsame Herausgeber sind die Kirchengemeinde, die Köthen Kultur und Marketing GmbH und die Neue Fruchtbringende Gesellschaft. Zum Preis für 12,40 Euro ist das Buch in den Köthener Buchhandlungen, in der Stadtinformation und im Pfarramt St. Jakob zu erwerben.
Weitere Infos: Pfr. Horst Leischner, Tel. 0172 / 3525769 und www.jakobskirche-koethen.de
Dessau-Roßlau / Köthen, 22. September 2010
Köthen – Aus den Gemeinden