Evangelische Landeskirche Anhalts

Hunderte demonstrieren gegen Rechts

Dessau-Roßlau, am – Dessau-Roßlau (epd). Mehrere hundert Menschen haben am 12. März in Dessau-Roßlau gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremisten protestiert. Im Mittelpunkt stand ein Kultur- und Informationsprogramm mit Kundgebungen sowie Livekonzerten auf dem Marktplatz und am Hauptbahnhof.

Daran nahmen den Veranstaltern zufolge insgesamt etwa 500 Besucher teil, die Polizei schätzte die Resonanz um ein Viertel geringer ein.

Der Neonazi-Aufzug, deren Teilnehmerzahl die Polizei mit 150 bezifferte, wurde mehrfach von Anhängern des linken Spektrums sowie dem bürgerlichen Protestbündnis mit Sitzblockaden aufgehalten. Die Rechtsextremisten wählten laut Polizei deshalb von sich aus eine Umleitung. Ihr Ziel war ein Ehrenfriedhof für Kriegsopfer. Anlass für den Neonazi-Aufmarsch war der schwerste alliierte Bombenangriff auf Dessau im Zweiten Weltkrieg am 7. März 1945.

An den Protesten beteiligten sich auch Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann (SPD) und Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU). Mit Blick auf die zeitliche Nähe zur Landtagswahl am 20. März verständigten sich die Veranstalter nach eigenen Angaben mit den Politikern darauf, diesmal auf Reden von Funktionären und Kandidaten zu verzichten. Eine Ansprache hielt lediglich der parteilose Oberbürgermeister Klemens Koschig. Aufgerufen zu der Protestaktion hatte das „Netzwerk Gelebte Demokratie“ aus Dessau-Roßlau. Zum Abschluss war ein von Berliner Künstlern gestalteter „Mikis-Theodorakis-Liederabend“ in der Marienkirche geplant. Dem Netzwerk gehören Vertreter der Stadtverwaltung, der Kirchen, einer Bildungseinrichtung, des Anhaltischen Theaters, der Staatsanwaltschaft und einer Gewerkschaft an. (1291/12.02.2011)

Dessau – Gesellschaft