Größte Weihnachtskrippe Deutschlands entsteht in Polenzko
Dessau-Roßlau, am – Die größte Weihnachtskrippe Deutschlands entsteht in der Dorfkirche von Polenzko in der Nähe von Zerbst/Anhalt. Am Sonnabend, 29. August, 11.00 Uhr, wird zum Auftakt eine drei Meter hohe Josef-Figur aus Lindenholz an die Weinberggemeinde Garitz übergeben, zu der Polenzko gehört. Der „Josef“ wird mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Garitz in die Kirche getragen und dort aufgestellt.
Geschaffen hat die Figur Bildhauer Horst Sommer aus Zerbst der für seine Arbeit kein Honorar verlangt und künftig regelmäßig weitere Krippenfiguren herstellen wird. Die Weihnachtskrippe von Polenzko soll bald durchgehend in der offenen Kirche zu sehen sein: „Natürlich wollen wir nicht zwölf Monate lang Weihnachten feiern“, sagt Ullrich Hahn, Gemeindekirchenratsvorsitzender in Garitz. „Vielmehr geht es uns darum, eine wertvolle kleine Kirche, die sonst selten in Gebrauch ist, sinnvoll zu nutzen.“ Wichtiges Anliegen sei auch, das Gedenken an die Geburt Christi wach zu halten und über christliche Traditionen zu informieren, die in Ostdeutschland nicht mehr alle Menschen kennen, betont der zuständige Pfarrer Thomas Meyer aus Zerbst. Doch bevor das Gotteshaus in Polenzko für die Öffentlichkeit geöffnet werden kann, muss die Kirche saniert werden – eine gewaltige Anstrengung für die kleine Gemeinde. Die Sanierung, die das Architekturbüro Brosig, Mengewein & Partner aus Dessau betreut, wird voraussichtlich einen niedrigen sechsstelligen Betrag kosten, der aus Eigenmitteln von Gemeinde und Landeskirche sowie Fördergeldern und Spenden bestritten werden soll. Die Weinberggemeinde Garitz hat mit 200 Kirchenmitgliedern vier Kirchen zu unterhalten, davon drei Bauten aus dem Mittelalter. Der Gemeindekirchenrat will gemeinsam mit der Stiftung „Entschlossene Kirchen“ mit dem Konzept der „Themenkirchen“ aus der Not eine Tugend machen. Die zentral gelegene Garitzer Kirche wird für die regelmäßigen Gottesdienste genutzt, die anderen drei Kirchen sollen jeweils einem großen kirchlichen Fest gewidmet und ganzjährig geöffnet werden. Neben Polenzko („Weihnachtskirche“) sind dies Trüben („Osterkirche“) und Kleinleitzkau („Erntedankkirche“). ----------- Dorfkirche zu Polenzko Die Feldsteinkirche entstand wohl bereits Ende des 12. Jahrhunderts, ihr heutiges Bild wird jedoch durch grundlegende Veränderungen aus dem Jahr 1884 bestimmt: die Westfassade ist neu aufgemauert, westlicher Eingangsvorbau, Fachwerkdachreiter, Mauerkanten mit Betonung der Ecken, Fenster und Priesterpforte sind neu gestaltet. Ebenso das Innere mit Emporen, Gestühl, Orgel, Altar, Kanzel und Taufstein. Die Glocke wurde 1884 von der Firma Ulrich in Apolda gegossen. Herausragend ist die Qualität der vier barocken Epitaphe aus Sandstein der Patronatsfamilie von Metsch. Die Bildwerke tragen reichen figürlichen Schmuck und Portraits der Verstorbenen. ----------- Kirchenkreis Zerbst und Stiftung „Entschlossene Kirchen“ Der Kirchenkreis Zerbst der Evangelischen Landeskirche Anhalts ist mit seinen 66 Kirchen, davon 61 Dorfkirchen, eine der kirchenreichsten Regionen Deutschlands. Die Stiftung „Entschlossene Kirchen“ hat sich seit 2005 dem Erhalt der Dorfkirchen im Kirchenkreis Zerbst verschrieben. www.entschlossene-kirchen.de Rückfragen: Ullrich Hahn, Tel. 0179 / 202 93 20 Dessau-Roßlau / Polenzko, 23. August 2009