Evangelische Landeskirche Anhalts

„Gottes Wort wirksam werden lassen“

Dessau-Roßlau, am – Mit Gottesdiensten, Konzerten und Veranstaltungen haben evangelische Christen in Anhalt am gestrigen Reformationstag an die Veröffentlichung von Martin Luthers 95 Thesen 1517 in Wittenberg erinnert. In der Kirche St. Nicolai Coswig zeichnete Kirchenpräsident Joachim Liebig zehn Ehrenamtliche aus Kirche und Diakonie in Anhalt für ihr langjähriges Engagement mit dem „Anhalter Kreuz“ aus. Zum Gottesdienst mit Posaunenchor und Orgel kamen über 200 Besucherinnen und Besucher aus ganz Anhalt.

Gut besucht waren auch andere Reformationsgottesdienste in der Landeskirche Anhalts, etwa in der Köthener Kirche St. Jakob, wo die Gemeinde gemeinsam mit der Freien Schule Anhalt den Gottesdienst gestaltete. Es kamen rund 120 Besucherinnen und Besucher. In der Ballenstedter Kirche St. Nicolai wurden 140 Teilnehmer gezählt, im Mittelpunkt stand das Thema „seltsame Heilige“. Beteiligt waren auch Posaunenbläser, Chorsänger und Jugendliche. In die kleine Dorfkirche Nutha bei Zerbst kamen über 50 Menschen. In Quellendorf fand eine Lesung zu Luthers Tischreden statt. Wie in Bernburg oder in der Auferstehungskirche Dessau luden viele Gemeinden im Anschluss an den Gottesdienst zum gemeinsamen Essen ein. Oft waren auch Konfirmandengruppen an der Gestaltung der Gottesdienste beteiligt. In Riesigk wurde die Orgel nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wieder in Dienst genommen.

In seiner Predigt in Coswig sagte Kirchenpräsident Liebig: „Menschen wie die heute Ausgezeichneten lassen Gottes Wort lebendig und ganz praktisch wirksam werden.“ Dies sei zugleich ein Ausdruck von Freiheit, wie sie Luther verstanden habe. „Es ist nicht eine Freiheit, die uns erlaubt, alles zu tun, was wir wollen – sondern eine Freiheit, die der Gewissheit entspringt, dass Gott und so annimmt, wie wir sind. Daraus nehmen wir – in der Gemeinschaft mit Gott und unseren Mitchristen – die Kraft und Freude, Gutes zu tun.“

Die Dankzeichen „Anhalter Kreuz“ werden seit 2002 verliehen. Auf Vorschlag von Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen in Anhalt entscheidet ein Vergabeausschuss über die jährliche Vergabe. Ausgezeichnet wurden gestern Maricka Lorenz (Kirchengemeinde Roßlau), Albrecht Schneidewind (Kirchengemeinde Mehringen), Willy Schröter (Kirchengemeinde an der Fuhne Görzig), Ilse Primke (Martinsgemeinde Wörpen), Erika Fräßdorf (Martinsgemeinde Wörpen), Helga Budig (Kirchengemeinde Gernrode), Sabine Valteich (Landgemeinde St. Christophorus Quellendorf), Doris Carius (Hoffnungsgemeinde Zieko), Martha Pluder (Hoffnungsgemeinde Zieko), Günter Melzer (Auferstehungsgemeinde Dessau).

Ballenstedt, Bernburg, Dessau, Köthen, Zerbst – Aus den Gemeinden