Goldbarren für Köthener Jakobskirche versteigert
Dessau-Roßlau, am – Köthen (epd). Bei einer Auktion zugunsten der Jakobskirche im anhaltischen Köthen sind am 21. Juni 4.559 Euro zusammen gekommen. Die höchsten Einzelbeträge hätten ein Designer-Grill aus Edelstahl mit 230 Euro und ein Goldbarren mit 180 Euro erzielt, sagte der evangelische Pfarrer Horst Leischner dem epd in der Bachstadt.
Unter den Hammer gekommen seien unter anderem auch ein Mobiltelefon und ein Fahrrad. Als Auktionator betätigte sich der ehemalige Köthener Landrat Ulf Schindler (CDU). Händler und Geschäftsleute aus Köthen hatten 75 fabrikneue Gebrauchsgegenstände kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Versteigerung war Teil einer Spendenaktion für die Innensanierung der Jakobskirche. Für die 500.000 Euro teuren Bauarbeiten sind an Spendenmitteln und Sponsorengeldern 300.000 Euro nötig. Von der Union Evangelischer Kirchen (UEK) und der Evangelischen Landeskirche Anhalts stehen bereits insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung, jeweils 50.000 Euro wollen die Kirchengemeinde und der Bauverein durch Kredite aufbringen. Zu der Ende Februar gestarteten Spendenaktion gehört auch der symbolische Verkauf von Turmstufen. Nach Auskunft Leischners wurden bereits 140 der 214 Stufen an Einzelpersonen und Unternehmen für insgesamt 35.000 Euro verkauft. Für einen Stückpreis von 250 Euro können sich Interessierte mit Namensschildern auf den Absätzen „verewigen“ lassen. Beginnen sollen die Bauarbeiten in der Jakobskirche im September nach den Bach-Festtagen in Köthen. In der 490 Jahre alten gotischen Hallenkirche befindet sich die nahezu vollständige Gruft der Fürsten von Anhalt-Köthen. Dort sind unter anderen der Gründer der „Fruchtbringenden Gesellschaft“, Fürst Ludwig, und „Bachfürst“ Leopold beerdigt. Der älteste der insgesamt 40 Särge stammt von 1624. (3154/21.06.2008)