Gernrode feiert seine Stiftskirche
Dessau-Roßlau / Gernrode, am – Mit einem kirchlich-kulturellen Programm wird am kommenden Wochenende an die Weihe der Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode vor 1050 Jahren erinnert. Schwerpunkte der Cyriakustage seien Konzerte, ein Markttreiben unter anderem mit historischem Handwerk, eine Filmvorführung und ein Gottesdienst, teilte das Pfarramt am Dienstag in der Harzstadt mit. Die romanische Stiftskirche ist eines der bedeutendsten und am besten erhaltenen Zeugnisse ottonischer Architektur.
Im Jahr 1533 wurde sie evangelische Pfarrkirche, die Gemeinde gehört zur anhaltischen Landeskirche. Für die jüngeren Besucher der dreitätigen Jubiläumsfeier werden eine Zaubershow, Puppentheater und historische Schulstunden angeboten. Veranstaltungsorte des Festes sind die Kirche selbst und die Alte Elementarschule. Der musikalische Festteil beginnt am Freitagabend mit Improvisationen für Orgel, Saxofon, Cello und Schlaginstrumenten unter dem Motto „Vollmond“.
Bei einem Konzert mit dem Titel „stella splendens – Leuchtender Stern, zeige uns den Weg“ geht es am Samstag um die Musikwelt des Mittelalters. Den Abschluss des Festprogramms bildet am Sonntag ein Konzert der Kantoreien aus Gernrode, Ballenstadt, Neinstedt und Aschersleben. Es erklingen unter anderem Werke eines venezianischen Komponisten aus dem 16. Jahrhundert. Begründer und Stifter der Kirche war Markgraf Gero (900-965), von dessen Burg und Damenstift auch der Name der Stadt abgeleitet wurde.
Für die Weihe 963 hatte er extra aus Rom Reliquien des später heiliggesprochenen Märtyrers Cyriakus geholt. Die Kirche ist auch durch ihr Heiliges Grab bekannt. Die im 11. Jahrhundert errichtete Gruft gilt als eines der ältesten Nachbauten des Jerusalemer Heiligen Grabes nördlich der Alpen. Die Gernröder Anlage ist zudem Kulisse für ein Osterspiel nach einer mehr als 500 Jahre alten Vorlage, das alljährlich mehrere hundert Besucher anlockt.
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