Gedenkveranstaltungen zum Tod von drei Kreisoberpfarrern
Dessau-Roßlau, am – Mit einer Gedenkfeier erinnert die Evangelische Landeskirche Anhalts am Sonnabend, 1. März, um 11 Uhr in der Dessauer St.-Johannis-Kirche an den Tod dreier anhaltischer Kreisoberpfarrer vor 50 Jahren. Daran schließt sich ein Empfang des Landeskirchenrates an. Danach sollen Kränze auf den Friedhöfen in Köthen (13.30 Uhr) und Bernburg (14.30 Uhr) niedergelegt werden. In Gernrode ist im Sonntagsgottesdienst, am 2. März, 10.30 Uhr, ein Gedenken vorgesehen.
Am 28. Februar 1958 ereignete sich in Dessau-Alten ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem die Kreisoberpfarrer Walter Müller (57) aus Gernrode, Walther Heide (68) aus Bernburg und Karl Windschild (59) aus Köthen tödlich verunglückten. Der Dienstwagen des Landeskirchenrates, in dem sie zur Kreisoberpfarrerkonferenz nach Dessau unterwegs waren, fuhr kurz vor 8 Uhr in der Kurve am damaligen Tbc-Krankenhaus bei Glatteis gegen einen entgegen kommenden Omnibus. Walter Müller und Walther Heide starben noch am Unfallort, Karl Windschild eine halbe Stunde später. Der erfahrene und allgemein als besonnen geltende Fahrer des Dienstwagens wurde verletzt. „Die Nachricht von diesem Unfall wurde in Anhalt mit großer Bestürzung aufgenommen. Die Angehörigen, die Gemeinden, die Kirchenkreise und der Landeskirchenrat erlebten dieses schreckliche Ereignis als tiefen Einschnitt“, hebt Kirchenpräsident Helge Klassohn in einem landeskirchlichen Rundschreiben vom Januar 2008 hervor. „Alle drei, deren irdisches Leben so jäh zu Ende gekommen war, galten als hoch angesehene christliche Persönlichkeiten in Kirche und Gesellschaft, sehr unterschiedlich geprägt, aber in brüderlicher Verbundenheit amtierend“, sagt der ehemalige Kreisoberpfarrer Christoph Schröter. Der damalige Kirchenpräsident Dr. Waldemar Schröter würdigte die drei Kreisoberpfarrer am 5. März 1958 bei der landeskirchlichen Trauerfeier in der Dessauer Johanniskirche in einer bewegenden Ansprache. Die anschließenden Trauerfeiern in Köthen, Bernburg und Gernrode fanden unter sehr großer Anteilnahme aus den Gemeinden und Kirchenkreisen der drei verunglückten Kreisoberpfarrer statt. Das Ereignis hat noch lange nachgewirkt. Zur Gedenkfeier am 1. März 2008 werden neben dem Kirchenpräsidenten und dem Landeskirchenrat sowie haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden und Gemeindegliedern aus der ganzen Landeskirche auch Zeitzeugen, Angehörige und Freunde der Verstorbenen erwartet. Dessau-Roßlau, 25. Februar 2008