Evangelische Landeskirche Anhalts

Gedenkfeier in Bernburger Marienkirche nach Busunglück

Dessau-Roßlau, am – Bernburg (epd). Bei einer Gedenkfeier in Bernburg mit hochrangigen Vertretern aus Politik und Kirche ist am 21. Juni an die Opfer des schweren Busunglücks in Sachsen-Anhalt am 18. Juni erinnert worden. Es sei immer noch unfassbar, dass das Geschehen von wenigen Augenblicken genügte, um 13 Menschen das Leben zu nehmen, andere schwer zu verletzen und einen ganzen Ort mit Schreck und Trauer zu erfüllen, sagte der anhaltische Kirchenpräsident Helge Klassohn bei dem Trauergottesdienst in der Marienkirche der Saalestadt.

Vor solch einem großen Leid verstummten die Redensarten, mit denen sich die Menschen sonst über Schicksalsschläge hinweg zu helfen suchten. Die Frage nach den Ursachen sei zwar nötig, sie könne aber nicht trösten, betonte Klassohn. Die Erinnerung an das Geschehen beinhalte auch eine Mahnung an die Gesellschaft. Wenn es um eine lebensdienliche Gestaltung des Straßenverkehrs gehe, müssten Fragen gestellt werden, wie zum Beispiel ob die Menschen alles dürften, was sie könnten, gerade wenn es in Sekundenbruchteilen um Leben und Gesundheit gehe. An der Gedenkstunde nahmen Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), aus Magdeburg Ministerpräsident Wolfgang Böhmer und Landtagspräsident Dieter Steinecke (beide CDU) sowie mehrere Minister der Länder Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen teil. Von katholischer Seite war der Magdeburger katholische Bischof Gerhard Feige anwesend. Nach Bernburg gereist waren auch Angehörige von Opfern. Bei dem Busunfall auf der Autobahn 14 nahe Könnern wurden am 18. Juni 13 Menschen getötet und 36 Fahrgäste teils schwer verletzt. Der mit Senioren besetzte Reisebus aus Hopsten (Nordrhein-Westfalen) war eine Böschung hinabgestürzt und völlig zerstört worden. Verursacht wurde der Unfall von einem Lkw, der ungebremst auf den wegen eines Staus langsam vor ihm fahrenden Bus gerast war. Am Unglücksort waren 220 Rettungskräfte und 70 Polizeibeamte sowie vier Notfallseelsorger und zwei Polizeipfarrer im Einsatz gewesen. (3311/21.06.2007)